Pflanzenoeltaugliche Motoren Umrüstung
Checkliste Für die Umrüstung von Diesel auf Pflanzenöl
Welche Materialien sollten verwendet werden
Einleitung
Mit entsprechend angepassten Motoren kann Pflanzenöl in reiner Form verwendet werden. Speziell für diesen Zweck
entwickelte Motoren, wie der Elsbett-Motor konnten sich jedoch, ebenso wie Vielstoffmotoren nicht in groesserem
Massstab durchsetzen. Vorkammerdiesel mit Reiheneinspritzpumpe, die dem Ideal des Vielstoffmotors nahe kommen,
wie z.B. die Mercedes OM 601, 602, 603 Motoren, werden seit den fruehen 90er Jahren nicht mehr gebaut. Heutzutage
werden dieselbetriebene Fahrzeuge ueblicherweise mit Umruestsaetzen Pflanzenoeltauglich gemacht. Die Umrüstung
umfasst hauptsaechlich folgende Massnahmen:
- Einbau von Systemen zum Vorwaermen des Pflanzenöls (Wärmeuebertrager, Vorwaermer)
- Anpassung der Kraftstoffleitungen (Vergroesserung der Leitungsquerschnitte, dickere Leitungen)
- Integration zusaetzlicher Filterstufen
- Anpassung der elektronischen Steuerung
- ggf. Anpassung der Einspritztechnik
- Bedien- und Steuerelemente (z.B. für die Vorwaermung bei Start)
Nach einem Umbau ist es dann möglich, neben Diesel auch mit Pflanzenöl zu fahren. Die Technik kann als ausgereift
angesehen werden, da sie seit mehr als 20 Jahren im Einsatz ist, bei den Herstellern langjaehrige Erfahrungswerte
vorliegen und sie stetig weiterentwickelt wurde. Verschiedene Firmen bieten heute für fast alle dieselgetriebenen
Fahrzeuge und für fast jede Einspritztechnik Umruestsaetze an. Der Einbau erfolgt in der Regel durch Partner der
Herstellerfirmen oder kann auch in Eigenleistung durchgefuehrt werden.
Die aktuelle Technik kompensiert so weit wie möglich die hohe Viskosität im Winter und auch die mangelnde
Zuendfreudigkeit. Dazu wird das Pflanzenöl durch einen Wärmeuebertrager auf 60 °C erwärmt. Beim Start geschieht
dies elektrisch, bei warmem Motor über das Kühlwasser. Die Hersteller berichten von Anlassproblemen unter -8 °C
im Winter. Das Vorgluehen und Anlassen dauert dann etwas laenger. Die Grenze im Winterbetrieb stellt die Gefahr des
Einfrierens dar. Da die Erstarrung unten im Tank beginnt, also dort wo der Kraftstoff austritt, kann die
Treibstoffzufuhr unterbrochen werden. Durch Beimischung von Diesel oder Leindotteroel, welches laenger als Rapsöl
fluessig bleibt, aber dafuer etwas teurer ist, kann diese Gefahr verringert werden.
Die Umrüstung kann auf ein 1-Tank-, oder 2-Tank-System erfolgen: Beim Eintanksystem befindet sich der Kraftstoff
für den Motor in einem einzigen Tank, und bei tieferen Temperaturen werden Dieselanteile beim Betanken dem
Pflanzenöl zugemischt. Zu den hilfreichen Modifikationen gehoeren ein vergroesserter Leitungsquerschnitt für den
Kraftstoff, ein System zur Vorwaermung der Zuleitungen, des Kraftstofffilters und der Einspritzpumpe. Je nach Bauartund thermischer Umgebung des Motors sind nur einige der Massnahmen erforderlich. Beim Zweitanksystem wird der
Motor mit Dieselkraftstoff aus einem separaten Tank gestartet und warmgefahren. Die entstehende Abwaerme heizt
das uebrige System vor. Anschliessend wird auf den Pflanzenoeltank umgeschaltet. Vor dem längeren Abstellen des
Motors sollte rechtzeitig umgeschaltet werden, damit das Einspritzsystem beim erneuten Starten wieder mit Diesel
gefuellt ist.
Checkliste Für die Umrüstung von Diesel auf Pflanzenöl
- Es wird ein Dieselmotor benötigt.
- Die Einspritzpumpe sollte von Bosch, Stanadyne, Nippondenso oder Diesel Kiki haben.
- Vor- und Wirbelkammer Dieselmotoren werden mit der 1 Tank Lösung umgerüstet
- TDI CDI und Direkt Einspritzer müssen immer mit der sog. 2 Tank Lösung auf Pflanzenöl umgerüstet werden.
- Der Motor muss in einwandfreiem technischen Zustand sein.
- Der Zahnriemen muss in gutem Zustand sein. Er muss im Pflanzenöl Betrieb höheren Belastungen Standhalten
- Die Gluehkerzen müssen einwandfrei arbeiten. Gegebenenfalls Erneuern! (Wegen Kaltstart)
- (Es wird empfohlen nachgluehfaehige Gluehkerzen einzubauen.)
- Verdichtung, Kolbenringe und Einspritzdüse müssen einwandfrei arbeiten. (keine Ablagerungen oder Kompressionsprobleme)
Welche Materialien sollten verwendet werden
Der Kraftstoff Pflanzenöl enthaelt freie Fettsaeuren in variablen Mengen. Die Fettsaeuren greifen z.B. Messing unter Bildung von gruenen Oxidationsprodukten an, ebenso ist bei Kupfer Vorsicht geboten. Empfehlenswerte Werkstoffe sind Edelstahl, bestaendige Kunststoffe sowie Aluminium.
Beim Einbringen von Metallen in den Wasserkreislauf des Motors muss auf dieVerträglichkeit des Materials mit den anderen verbauten Metallen gachtet werden. Haeufig ist der Motorblock oder -kopf aus Aluminium, daher ist es in diesen Faellen unproblematisch Aluminium als Werkstoff für Wärmetauscher zu verwenden das Kuehlmittel mit den Korrosionschutzadditiven ist für Aluminium vertraeglich. Edelstahl ist für alle Wasserkreislaeufe geeignet. Kupfer kann im Motor zu Lochfrass führen falls der Kuehler nicht auch aus Kupfer ist und das Korrosionsschutzmittel auf Kupfer abgestimmt ist.
Daher ist Kupfer absulut ungeeignet für das umrüsten auf Pflanzenöl.
Nur mit Edelstahl und Aluminium ist man auf der sicheren Seite!
Zitat:
....Wie ich lesen konnte ist das Ding aus Sanitaerkupfer und da entsteht mit den im Rapsöl enthaltenen Fettsaeuren eine wunderschoene Gruenspanpampe, wie mir die TU Muenchen (Weihenstephan) auf Anfragemitteilte.
Vor allem wenn das Fahrzeug mal einige Zeit steht.
Für die Rapsoelvorwaermung sind nur WTs aus Stahl oder Alu geeignet.
Quelle: http://www.fatty-fuels.de
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