Sojaoel Kraftstoff

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Sojaoel Kraftstoff

Die Sojabohne (Glycine max (L.) Merr.) ist eine Nutzpflanze aus der Familie der Huelsenfruechtler (Fabaceae oder Leguminosae), Unterfamilie Schmetterlingsbluetler (Faboideae). Innerhalb der Familie gehört sie, gemeinsam beispielsweise mit der Gartenbohne, zum Tribus Phaseoleae.

Die Sojabohne stammt aus Ostasien und wird in China schon seit fast 5000 Jahren angebaut. Man vermutet, dass sie von der Glycine soja (L.) Sieb. et Zucc. abstammt, die in Asien auch heute noch wild vorkommt. Die Sojabohne hat im 17. und 18. Jahrhundert erst relativ spaet den Weg auf die anderen Kontinente gefunden.

Die Sojabohne ist eine oelpflanze. Ihr Hauptwert liegt in ihrem hohen Gehalt an Eiweiß (etwa 39 %) und an Öl (etwa 17 %), wobei letzterer ungewoehnlich für Bohnen ist. Bei einem Großteil der Weltproduktion wird zuerst das Öl extrahiert, die Restmasse (Sojaextraktionsschrot oder Sojakuchen) wird als Futtermittel genutzt, aber auch als Fleischersatz in der vegetarischen Kueche verwendet.

Zur direkten menschlichen Ernaehrung dienen die frischen, gruenen Huelsen (Schoten), oder verschiedene Eiweißprodukte, deren bekannteste Tofu und Sojasauce sind. Daneben gibt es weitere Zubereitungen wie Miso oder Yuba und dessen Variante Bambus (engl.: bamboo). Was man als Sojakeime kennt, sind dagegen in Wirklichkeit Keime von Mungbohnen.

Sojaprodukte sind heute aus vielen Nahrungsmitteln nicht mehr wegzudenken, was im Zusammenhang mit der Einführung von gentechnisch veraenderten Sojasorten zu einer kontroversen Diskussion über moegliche, weitreichende Konsequenzen fuehrte.

Heute ist der Einsatz von gentechnisch veraendertem Saatgut allgegenwaertig. In den wichtigsten Erzeugerstaaten USA, Brasilien, Argentinien, Bolivien und Paraguay wird Gentechnik im Sojaanbau bereits in großem Maßstab eingesetzt.

Sojaoel als Alternativer Kraftstoff

Seit kurzem wird im Zusammenhang mit der so genannten Peak-Oil-Debatte, die einen bevorstehenden Rueckgang der Welt-Erdoelfoerdermengen diskutiert, verstaerkt auch der Einsatz von Sojaoel als Grundlage für die Gewinnung von Biodiesel erwogen. Sojaoel boete sich dank seiner hervorstechenden Umwelteigenschaften (hohe Treibhausklimaneutralitaet) und wegen seiner mit 93 % sehr hohen Energie-Effizienz als moegliches ideales Substitut für Petroleum (Benzin, Diesel) foermlich an, wie im Juli 2006 von der US-amerikanischen National Academy of Sciences veroeffentlichte Studien der University of Minnesota und des St. Olaf Colleges in Northfield, Minnesota, ergaben[1] (zum Vergleich: die Energie-Effizienz von Mais-Ethanol beträgt ca. 25 % der zuvor bei Anbau und Verarbeitung eingesetzten Energiemenge).

Dennoch zeigen sich die vorgenannten Studien skeptisch hinsichtlich der ausreichenden Verfügbarkeit von Soja-Öl als rascher und v. a. billiger Benzin- oder Dieselersatz: Selbst wenn die gesamte amerikanische Mais- und Sojaproduktion für Biokraftstoffe verwendet wuerde, so deckte der daraus gewonnene Kraftstoff gerade einmal 12 % des Bedarfs an Benzin und 6 % des Badarfs an Diesel, so die Studie.