Erdgasfahrzeugbetrieb international
Erdgasfahrzeugbetrieb international
Weltweit existieren über 4 Millionen Erdgasfahrzeuge, davon in Argentinien und Brasilien die meisten Fahrzeuge mit 2.413.664 Stueck (Stand: 2003).
Bangladesch: In dem asiatischen Land begann 1983 durch die Bangladesh Oil, Gas & Mineral Corporation (Petrobangla) die erste Einführung von 32 Erdgasfahrzeugen. Im September 2005 lag der registrierte Fahrzeugbestand bei 37.138 Erdgasfahrzeuge (CNG), darunter 485 Busse. Dies entspricht einem Anteil von rund 25 % aller Kraftfahrzeuge in Bangladesch. Das Tankstellenentz umfasst 79 oeffentliche Erdgastankstellen (Stand: 2005) und zahlreiche Verkaufstellen für gefuellte Gaszylinder.
Brasilien: In dem suedamerikanischen Land gibt es über eine Million Erdgasfahrzeuge und 923 Erdgastankstellen (Stand. Dezember 2004). Der Preis für 1 Liter Benzin beträgt 2,05 bis 2,30 Reais pro Liter (Stand: 2005), das sind umgerechnet ca. 70 bis 80 Euro-Cents. Dagegen kostet 1 kg komprimiertes Erdgas (CNG) 1 Real (ca. 0,34 Euro). Der Umbau von reinen Benzinautos in bivalente Erdgasfahrzeuge kostet in Brasilien etwa 2.000 Reais (ca. 670 Euro) und senkt die Kosten für die Kraftfahrzeugsteuer um 25 Prozent.
China produzierte in ihren Autowerken von 1999-2000 rund 46.200 Erdgasfahrzeuge. Im Juli 2001 gab es in dem Land 95 Erdgastankstellen (CNG), davon 68 in der Provinz Sichuan, 10 in der Provinz Xinjiang, 8 in Beijing (Peking), 5 in der Provinz Shanxi und 4 in der Provinz Qinghai. Das Tankstellennetz wurde bis 2003 auf 270 Stationen ausgebaut. Die Provinzregierung von Sichuan plant bis 2010 den Anteil der Erdgasfahrzeuge auf 100.000 zu fördern. Im Januar 2005 wuchs der Bestand an Erdgasfahrzeugen auf 97.200 Stueck und 355 Erdgastankstellen.
Der franzoesische Autohersteller Citroën kooperiert auf dem Erdgasautomarkt zusammen mit dem Gasverorger GDF Gaz de France und will ab im Raum Toulouse Fahrzeuge zum Selbstbetanken am Gashausanschluss anbieten. Der 500 € teure Kompressor wird den Fahrzeugkaeufern und Besitzern eines Gas-Anschlusses kostenlos bereitgestellt. In Frankreich gibt es außerdem eine Steuerermaeßigung von 1.525 Euro für mono- und bivalente neu gekaufte Erdgasfahrzeuge. Der franzoesische Handelskonzern Carrefour will zudem Erdgas-Tankstellen einrichten. Anfang 2005 gab es in Frankreich ca. 7.600 Erdgasfahrzeuge und 26 oeffentliche Erdgastankstellen (mit nicht-oeffentlichen: 106).
Großbritannien: Für den Großraum London (Greater London) sind seit Februar 2003 Erdgasfahrzeuge von der Zahlung der City-Mautgebuehr „Congestion Charge“ befreit, die sonst Fahrzeughalter in der Zeit von 7.00 bis 18.30 Uhr in Hoehe von £5 pro Tag entrichten muessten. Ausnahme an Wochenenden. Auch zahlen Halter von Erdgasfahrzeugen weniger Kraftfahrzeugsteuer, hier: „Vehicle Excise Duty (VED)“, als vergleichbare Benzin- und Dieselfahrzeuge. 2004 gab es in Großbritannien erst ca. 1.000 Erdgasfahrzeuge.
In Indien startete bereits 1998 in Neu-Delhi ein Erdgasfahrzeug-Foerderprogramm, dass City-Buss und Taxis umfasste und die Luftverschmutzung reduzieren sollte. Das Versorgungsunternehmen Indraprastha Gas Limited (IGL), ging hierzu ein joint venture mit der staatlichen GAIL und BPCL sowie der lokalen Gouverneursregierung in Neu-Delhi ein. Aufgrund der Erfolge in Neu-Delhi entschloss sich die indische Regierung auch in 11 weiteren Metropolen Erdgasfahrzeuge zu fördern. In Indien gibt es 2005 rund 226.000 Erdgasfahrzeuge (CNG), davon 95.000 im Raum Neu-Delhi und ein Tankstellennetz von 225 Tankstationen.
Die iranische „Iran Fuel Conservation Organization“ gab im Dezember 2004 bekannt, dass im Land 22.058 Erdgasfahrzeuge betrieben werden, davon 1.207 Busse. Das bestehende Tankstellennetz von 52 Stationen soll auf 108 Tankstellen ausgebaut werden, davon viele auch auf dem privaten Sektor.
In Italien gibt es ebenfalls einen hohen Kraftfahrzeugbestand mit 400.800 Fahrzeugen, davon 1.600 Stadtbusse und 600 Tankstellen (Stand: 2005).
Das Fuerstentum Liechtenstein verfügt 2005 über 39 Erdgasbusse. Weitere Fahrzeuge sollen 2006 beschafft werden. Bisher gibt es in der Hauptstadt Vaduz erst eine Erdgastankstelle, eine weitere soll 2006 im Sueden des Landes gebaut werden. Fahrzeughalter von Erdgasfahrzeugen sind in Liechtenstein von der Motorfahrzeugsteuer befreit.
Pakistan: Das Land verfügt im Dezember 2005 über rund 850.000 Erdgasfahrzeuge und 828 oeffentliche Erdgastankstellen. 200 weitere Stationen befinden sich in Bau oder in der Planung.
Russland: Im Mai 2005 verfügt das Land über 41.780 Erdgasfahrzeuge, davon 30.000 LKW und Kleinbusse und 218 oeffentliche Tankstellen.
Schwedens Kraftfahrzeugbestand mit Erdgasbetrieb lag 2004 bei 4.240 Fahrzeugen und 53 Tankstellen.
In Thailand begannen die ersten Erfahrungen mit Erdgas betriebenen Fahrzeugen 1984 in Kooperation mit Neuseeland und fuehrte zur Einführung von 5 Bussen. Heute verfolgt die Regierung eine Umstellung des Tankstellennetzes zu Gas: CNG und LNG, und zur weiteren Foerderung von Erdgasfahrzeugen. 2005 liegt der Bestand bei 5.873 Stueck, davon 4.770 Taxis. Das Tankstellennetz soll bis 2008 auf 120 Stationen ausgebaut werden.
In den Vereinigten Arabischen Emirate wurde im Sommer 2005 beschlossen, dass Erdgas bis 2012 rund 20 Prozent des gesamten, im Straßenverkehr des Landes verbrauchten Kraftstoffs ausmachen soll.
Die Ukraine verfuegte 2005 über 55.000 Erdgasfahrzeuge und 130 Tankstellen.
In den USA werden 130.000 Fahrzeuge mit Erdgas betrieben. Die Anzahl der Erdgastankstellen belaeuft sich im Dezember 2004 auf 1.340 Stationen. Die Verwendung von Erdgas in Pkw ermöglicht die Einhaltung der Ultra Low Emission Vehicle Standards. Das erste ULEV-Fahrzeug für Kalifornien ist ein Erdgas-Pkw.
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