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Die Normung von Pflanzenölen als Kraftstoff

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Pflanzenöl (Poel) ISO Normung

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  • Die Herstellung von RME erfolgt aus schon existierendem Rapsöl und erfordert erheblichen zusaetzlichen Aufwand und Kosten, ohne dass das Produkt dadurch energetisch, oekonomisch oder oekologisch wertvoller wird.
  • RME ist leichter entzuendbar und damit feuergefaehrlicher als Rapsöl.
  • RME ist giftig, wer es trinkt, riskiert - im Gegensatz zum Rapsöl - sein Leben.
  • RME faellt unter die Wassergefährdungsklasse 1, Rapsöl dagegen ist nich in der Liste der wassergefaehrdenden Stoffe verzeichnet.
  • RME kann schlecht dezentral hergestellt werden, z.B. auf dem Bauernhof, dadurch ergibt sich eine erneute Abhängigkeit der Landwirte und die Technik wird buerokratisiert.
  • Die RME-Herstellung greift auf hochgefaehrliche Produkte (Methanol) zurück, welche die Energie- und oeko-Bilanz weiter verschlechtern.
  • Die Verteilungsinfrastruktur ist durch lange Transportwege belastet.
  • RME hat einerseits den Nachteil, wieder fast allen schlechten Eigenschaften des fossilen Diesels angepasst worden zu sein, andererseits den Vorteil, dass hierdurch so gut wie keine Änderungen der bisherigen Technologie erforderlich sind (d.h. Motoren bleiben weithin unverändert).
  • RME hat den Nachteil, dass seine Herstellung eine Grosstechnologie mit grossen Investitionen und viel Planungsaufwand erfordert, andererseits kann es dadurch viel leichter in gleichbleibender Qualität angeboten werden, wodurch auch die Freigabe durch die Motorhersteller erleichtert wird.

Obwohl Biodiesel im Gegensatz zu Pflanzenöl auf dem Markt fast so teuer wie Diesel ist, aber deutlich weniger Energie besitzt, hat er sich weit mehr und schneller durchgesetzt als Pflanzenöl. Dies ist vor allem auch dem konsequenten Bemuehen um eine Qualitaetsnorm zu danken, die dafuer sorgt, dass es sich um einen reproduzierbaren Kraftstoff handelt, der an die Erfordernisse vorhandener Motoren angepasst ist.
Davon traeumte man lange im Lager der Pflanzenoelfreunde. Zaghafte erste Bemuehungen um eine Standardisierung anlaesslich einer Studie des BMFT an Elsbett- Motoren verliefen 1985 im Sande. Ein als „Porsche-Versuch“ bekannt gewordener Grossversuch, bei dem ohne vorbereitende Massnahmen in eine Anzahl von konventionellen Motoren Rapsöl geschuettet wurde, war negativ, denn 1991 stellte man im Nachhinein einen Phosphorgehalt von 300 ppm fest. Im Jahr 1992 wurde ein Forschungsbericht veroeffentlicht „Verwendung von Rapsöl zu Motorentreibstoff“ (Gelbes Heft Nr. 40, TU Muenchen), in dem zum ersten Male ausfuehrlich auf zahlreiche Eigenschaften von Rapsöl und ihren Einfluss auf den motorischen Betrieb eingegangen wurde – auch im Vergleich zu RME und Diesel, sowie von Mischungen zwischen diesen. Dieser Bericht zeigte nachhaltig die Notwendigkeit einer Standardisierung.
An der Universitaet Hohenheim berichtete K. Maurer 1994 über einige Jahre von Versuchen und Erfahrungen mit Pflanzenöl als Kraftstoff in einem VDI-Beitrag über die Standardisierung roher Pflanzenöle und machte entsprechende Vorschlaege.
Es ist letztlich das Verdienst eines an der Bayerischen Landesanstalt für Landtechnik der Universitaet Muenchen gegruendeten Arbeitskreises unter der Leitung von Dr. B. A. Widmann, sowie von K. Maurer, Universitaet Hohenheim und Dr. T. Wilharm, Fa. ASG, dass am 22.08.1996 ein „Vorlaeufiger Qualitätsstandard für Rapsöl als Kraftstoff“ festgelegt wurde. Seither trafen sich Fachleuten aus Landwirtschaft, oelmuehlen, Motorhersteller und -umruester, Betreiber und Wissenschaftler auf regelmaessigen Sitzungen in Weihenstephan, um zu diskutieren, welche Eigenschaften Pflanzenöl als Kraftstoff aufweisen muss, um einen stoerungsfreien Betrieb der Motoren zu gewaehrleisten. Der vorlaeufige Standard wurde nochmals modifiziert durch Beschluss des LTV-Arbeitskreises am 2.3.1999 und schliesslich am 13.5.2000 auf seiner letzten Sitzung in Straubing als gueltiger Qualitätsstandard verabschiedet.
Dieser Standard bezieht sich allerdings bisher nur auf Rapsöl. Es gibt zahlreiche andere oelsorten, die zum Teil noch nie erprobt wurden. Anlage 2 zeigt nur eine kleine Auswahl solcher Öle. Für die hilft vorlaeufig nur die Erfahrung - soweit bisher vorhanden. Es handelt sich zwar um unterschiedliche Pflanzenöle, die aber auch viele Gemeinsamkeiten aufweisen. So ist die Dichte und der energetische Gehalt aller dieser Öle nahezu gleich, sie unterscheiden sich aber sehr stark in ihrer Viskosität. In naher Zukunft sollte man sich für sichere Anwendungen aber auf Rapsöl als Kraftstoff konzentrieren.
Die Pflanzenöl-Qualität ist von entscheidendem Einfluss darauf, ob ein umgeruesteter Motor ohne Probleme läuft. Deshalb sollen die in Anlage 3 erfolgten Bewertungen ein Bild vermitteln, wie wichtig die einzelnen Kraftstoffeigenschaften für den Motorbetrieb sind und wie sie sich auswirken.

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