Pflanzenöl - Rapsöl
Lagerung und Betankung - (Pflanzenöl)
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Pflanzenoelkraftstoff wird oft mit Rapsöl gleichgesetzt. Je nach Interessensgruppe gibt es jedoch bis zu über 1000 anbauwuerdige oelpflanzen. Es existieren in den meisten Regionen der Erde heimische Pflanzen, die zur oelgewinnung genutzt werden können. Grundsaetzlich sind alle Pflanzenoelsorten und auch tierische Öle zum Betrieb in umgeruesteten Fahrzeugen geeignet. Vereinzelt setzen Autofahrer auch gefilterte Altoele und flüssige Speisefette ein. Sie müssen jedoch vor der Nutzung sorgfaeltig gereinigt werden.
Bei der Lagerung von Pflanzenölen muss darauf geachtet werden, unerwuenschte Alterungsvorgaenge, wie Oxidation, Hydrolyse, Polymerisation und enzymatischen Abbau des Rapsoeles zu vermeiden.
Chemische, biologische und klimatische Einflussfaktoren
Rapsölkraftstoff sollte möglichst dunkel, bei konstanten Temperaturen zwischen ca. 5 und 10 °C gelagert werden. Der Zutritt von Wasser muss vermieden und der Kontakt mit (Luft-)Sauerstoff minimiert werden. Haeufiges Umpumpen ist daher zu vermeiden. Gelagerter Rapsölkraftstoff sollte ausserdem einen möglichst geringen Anteil an Verunreinigungen aufweisen, um einem enzymatischen Abbau des oels und einer Verschmutzung des Lagertanks vorzubeugen.
Lagertank - welche Beschaffenheit sollte dieser haben?
Als Materialien für die Lagerbehaelter eignen sich am besten Edelstahl oder beschichteter Stahl sowie Kunststoffe, wie High-Density-Polyethylen (HDPE). Lagergebinde aus unbeschichtetem Stahl sind nur bedingt, z.B. für eine kurzzeitige Lagerung unmittelbar vor der Verwendung, geeignet.
Der Kontakt von Pflanzenölen mit katalytisch wirkenden Metallen, wie Kupfer oder kupferhaltigen Legierungen, ist unbedingt zu vermeiden.
Behaelter aus lichtdurchlässigen Kunststoffen sollten nur in dunkler Umgebung aufgestellt werden. Die Lagerbehaelter müssen dicht verschliessbar sein, um einen Wasserzutritt auszuschliessen. Bei der Tankbefuellung und wärend der Lagerung ist auf Kondenswasser zu achten, welches durch Temperaturunterschiede z.B. zwischen der Luft im Tank und dem Tankinhalt (bzw. der Tankhuelle) entstehen kann. Vorbeugend kann die Tankbelueftung mit einem Wasser abscheidenden Filter versehen werden. Erdtanks sind oberirdischen Tanks auf Grund der Temperaturkonstanz vorzuziehen. Lagertanks müssen regelmaessig gereinigt werden und sollten deshalb möglichst grosse oeffnungen aufweisen.
Nur absolut trockene Lagertanks dürfen wieder mit Pflanzenöl befuellt werden. Für den Handel mit Rapsölkraftstoff werden häufig stapelbare Container verwendet. Preiswert sind Gitterboxen aus HDPE. Solche Gebinde sollten vollstaendig entleerbar sein und eine grosse Öffnung für eine problemlose Reinigung und Trocknung aufweisen. Sehr gut geeignet sind kubische oder zylindrische Behaelter aus Edelstahl mit Trichterboden. Derartige Container werden häufig in der Lebensmittelindustrie eingesetzt und können meist zu guenstigen Konditionen aus zweiter Hand erworben werden.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Beim Betrieb von Lageranlagen und Abfuellplaetzen für Rapsölkraftstoff sind die bundes- und landesrechtlichen Vorgaben zu beachten. Dazu zaehlen Baurecht, Wasserrecht, Gewerberecht und Umweltrecht. In der Regel gilt: Für auftretende Umweltschaeden haftet der Betreiber! Naehere Informationen dazu wurden von der Universitaet Rostock erarbeitet und werden von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. im Internet unter http://www.bio-kraftstoffe.info bereit gestellt.
Wertvolle Hinweise für den Umgang mit Rapsölkraftstoff lassen sich auch aus den entsprechenden Merkblaettern für Biodiesel, herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft Qualitaetsmanagement Biodiesel e.V., entnehmen. Aufgrund des hohen Flammpunktes von ca. 230 °C von reinem Rapsölkraftstoff ist eine hohe Lagerungs- und Transportsicherheit gewaehrleistet. Allerdings führen bereits geringfuegige Beimischungen von ca. 0,5 Masse-% von Otto- oder Dieselkraftstoff zum Unterschreiten des Grenzwerts nach DIN 51 605.
Lagerungsdauer
Bei guenstigen Lagerungsbedingungen kann qualitativ hochwertiger Rapsölkraftstoff bis zu zwoelf Monate gelagert werden. Nach laengerer Lagerzeit können so genannte Truebungsstoffe sichtbar werden. Dabei handelt es sich zum Beispiel um höher schmelzende Glyceride, Beimengungen von Wachsen oder nachträglich ausgeschiedene Schleimstoffe. Treten Truebungsstoffe auf, müssen diese Rapsoelchargen nochmals gefiltert werden.
Auf dem Markt sind verschiedene Additive erhältlich welche die Lagerfaehigkeit von Pflanzenöl verlaengern. Welche Additive dafuer geeignet sind steht hier.
Quelle: wiki/sbio
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