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Methan aus Biogas

Autos, die statt eines fluessigen einen gasfoermigen Energieträger nutzen, gibt es schon heute: Sie fahren mit Erdgas. Reine oder bivalente Erdgasfahrzeuge werden inzwischen von vielen Automobilherstellern serienmaessig angeboten. In ihnen kann ohne weitere technische Anpassung Bio- Methan aus Biogas eingesetzt werden. Entsprechende Aufbereitungsverfahren für Biogas auf Erdgasqualitaet sind allerdings noch relativ neu und wirtschaftlich noch nicht völlig ausgereift.

Rohstoffe

Der Ausgangsstoff für Bio-Methan ist Biogas, das in Deutschland heute vorwiegend in landwirtschaftlichen Anlagen hauptsaechlich durch die Vergaerung von Guelle und Mais-Silage gewonnen wird.

Herstellung

Biogas enthaelt neben einem Methan- Gehalt von ca. 55 Prozent auch wesentliche Anteile an Kohlendioxid. Hinzu kommen geringe Mengen von Schwefelwasserstoff und anderen Spurengasen. Als Kraftstoff nutzbar ist aber nur das Methan, das chemisch betrachtet Erdgas stark aehnelt. Die Abtrennung der restlichen Biogas- Bestandteile vom Methan ist deshalb entscheidende Voraussetzung. Die hierfuer existierenden technischen Verfahren sind zur Zeit jedoch noch nicht wirtschaftlich.

Kraftstoffeigenschaften

Gasfoermige Energieträger sind bedeutend schwieriger zu lagern und zu transportieren als flüssige Kraftstoffe und benoetigen aufgrund ihrer deutlich geringeren Energiedichte mehr Raum zur Speicherung. In Erdgasfahrzeugen muss das Methan in extra eingebauten speziellen Drucktanks bei einem Druck von 200 bar gespeichert werden. Diesen grundsaetzlichen Nachteilen stehen jedoch positive Verbrennungseigenschaften gegenüber. So kann der Ausstoss einiger Schadstoffe wie zum Beispiel von Stickoxiden und reaktiven Kohlenwasserstoffen gegenüber Otto- und Diesel-Kraftstoffen um bis zu 80 Prozent gesenkt werden. Bio-Methan traegt ausserdem zum Klimaschutz bei, da ein Grossteil des in der Verbrennung freiwerdenden CO2 vorher durch die Gruenpflanzen in der Entstehungskette des Biogases gebunden wurde.

Verbreitung

Von den knapp 56 Millionen Kraftfahrzeugen in Deutschland fahren bislang nur rund 15.000 mit Erdgas. Diese Fahrzeuge koennten ohne weitere technische Anpassung Bio-Methan tanken, momentan gibt es dafuer jedoch noch keine oeffentlichen Tankstellen. In Schweden und der Schweiz wird Bio-Methan hingegen schon seit laengerer Zeit in Bussen und Lastkraftwagen eingesetzt. Bio-Methan kann über zwei Wege zum Verbraucher gelangen: Eine Möglichkeit ist die Einspeisung in das bestehende Erdgasnetz, an das die existierenden ca. 500 Erdgastankstellen angeschlossen sind. Dem entgegen stehen jedoch noch technische Huerden, da die Aufbereitung auf Erdgasqualitaet und die Einspeisung in das Erdgasnetz noch hohe Anforderungen stellt. Zudem muss die Gaseinspeisung auch im rechtlichen Sinne auf ein stabiles Fundament gestellt werden. Deshalb setzen Biogas-Anlagen-Betreiber zurzeit auf einen zweiten Weg: die Einrichtung dezentraler Bio-Methan- Tankstellen direkt an Biogas-Anlagen. Ein solches Pilotprojekt befindet sich in Niedersachsen im Probebetrieb.

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