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Biokraftstoff - Pflanzen Rohstoffe Produkte

Bioethanol

Während Pflanzenöl und Biodiesel für Dieselmotoren geeignet sind, kann Bioethanol Ottokraftstoffe, also Benzin, Super und Superplus, ersetzen. In Deutschland wurde der Biokraftstoff mit der Inbetriebnahme der ersten grossen Ethanolfabriken in den Kraftstoffmarkt eingeführt. Er kann Ottokraftstoff durch die Mineralölhersteller in Hoehe von bis zu fuenf Prozent beigemischt werden, was 2004 mit rund 50.000 Tonnen erstmals umgesetzt wurde. Serienfahrzeuge, die mit einem höheren oder sogar 100- prozentigen Ethanolanteil fahren, werden hierzulande noch nicht angeboten.

Rohstoffe Ethanol wird durch Vergaerung von in Pflanzen enthaltenen Zuckern gewonnen.
Grundsaetzlich eignen sich zucker-, staerkeund cellulosehaltige Pflanzen, in Frage kommen vor allem Weizen, Roggen und Zuckerrueben. In den USA und im europaeischen Ausland wird Ethanol vor allem aus Mais hergestellt, Brasilien setzt auf die Vergaerung von Zucker aus Zuckerrohr.
Mit der Entwicklung geeigneter enzymatischer Verfahren koennten auch Holz, Energiepflanzen und Stroh vergoren werden. Diese neuen Ansaetze werden zurzeit intensiv erforscht.

Herstellung

Als Ausgangsstoff dient der in den Pflanzen enthaltene Zucker, der durch Hefepilze und Enzyme zu Ethanol vergoren wird. Die Vergaerung wird auch als Fermentation bezeichnet. Bei staerkehaltigen Pflanzen wird die Stärke, ebenfalls mit Hilfe von Enzymen, zunaechst in Zucker umgewandelt. Gleiches gilt für cellulosehaltige Pflanzen.
Bei der Vergaerung von zucker- und staerkehaltigen Pflanzen entsteht als Nebenprodukt in grosser Menge die so genannte Schlempe, die als Futtermittel oder Substrat für Biogasanlagen dienen kann.
Zurzeit werden in Deutschland erhebliche Kapazitaeten für die Herstellung von Ethanol geschaffen, zudem draengen Importe vor allem aus Brasilien auf den europaeischen Kraftstoffmarkt.

Kraftstoffeigenschaften

Ethanol besitzt Eigenschaften, die die Qualität von Ottokraftstoffen verbessern. So weist der Alkohol eine höhere Oktanzahl auf als herkoemmliche Ottokraftstoffe. Die Oktanzahl kennzeichnet die Klopffestigkeit des Kraftstoffs; als „Klopfen“ werden unkontrollierte Verbrennungen bezeichnet, die den Motor mechanisch und thermisch stark belasten. Eine hohe Oktanzahl steht für einen klopffesten Kraftstoff.
Auf der anderen Seite hat Ethanol einen um ein Drittel niedrigeren Energiegehalt als Ottokraftstoff, ein Liter Ethanol ersetzt also nur etwa 0,66 Liter Benzin.
Ethanol als beigemischte Komponente erhöht ausserdem den Dampfdruck des Kraftstoffs. Dem muss insbesondere im Sommer mit geeigneten Massnahmen entgegengewirkt werden.

Verbreitung

In Deutschland gibt es noch keine Serienfahrzeuge, die mit einem Anteil von mehr als fuenf Prozent Ethanol fahren können.
Weltweit stellt sich die Situation jedoch anders dar: So wurde in Brasilien 1975 aufgrund der ersten Erdoelkrise das nationale„Proalcool“-Programm gestartet, das eine stetige Steigerung der Ethanol- Produktion aus heimischen Rohstoffen, vor allem Zuckerrohr, vorsah. Das Ethanol wurde als Reinkraftstoff oder als Beimischung zum Benzin genutzt. Noch heute gibt es in Brasilien etwa 14 Millionen solcher ethanolfaehigen Pkw. Zudem ist ein erheblicher und wachsender Anteil der verkauften Neuwagen mit der so genannten Flexible-Fuel-Technologie ausgestattet.
Diese Flexible-Fuel-Vehicles (FFV) können mit einem beliebigen Ethanolanteil von bis zu 85 Prozent betrieben werden.
Auch in den USA ist die Beimischung von Ethanol zum Benzin seit laengerem möglich. In Europa bietet Ford ein Flexible- Fuel-Modell in Schweden an. Die Ottokraftstoff-Norm DIN EN 228
erlaubt die Beimischung von bis zu fuenf Prozent Ethanol zum Kraftstoff. Wenn tatsaechlich die nach der Norm moeglichen fuenf Volumenprozent saemtlicher Ottokraftstoffe in Deutschland durch Ethanol ersetzt wuerden, entspraeche dies knapp 1,3 Millionen Tonnen pro Jahr.

Umweltaspekte

Die konventionelle Ethanol-Herstellung ist ein relativ energieaufwaendiges Verfahren.
Trotzdem faellt die Energiebilanz für den Kraftstoff positiv aus. Durch seine gute biologische Abbaubarkeit stellt Ethanol keine Gefahr für Boeden und Gewaesser dar.

MTBE und ETBE
Ottokraftstoffen wird das Additiv MTBE (Methyl-Tertiaer-Butyl-Ether) zugesetzt, um die Oktanzahl zu verbessern. Da MTBE gesundheitsschaedigende Eigenschaften hat, geht man heute mehr und mehr dazuueber, MTBE durch ETBE (Ethyl-Tertiaer- Butyl-Ether) zu ersetzen. ETBE wird aus Ethanol und Isobuten, einem Nebenprodukt der Kraftstoffherstellung, produziert und darf Ottokraftstoffen bis zu maximal 15 Prozent beigemischt werden. Bisher liegt die Beimischungshoehe zwischen 0,4 Prozent bei Normalbenzin und zehn Prozent bei Superplus.

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