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Abgasnachbehandlung bei RME (Biodiesel)-Betrieb
Motoruntersuchungen mit
Abgasnachbehandlungssystemen
zum Forschungsprojekt „Abgasnachbehandlung bei RME-Betrieb“ als Teil des Gemeinschaftsprojektes:
„Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zu Rapsmethylester“ gefördert durch:
· Union zur Foerderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP)
· Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)
· Volkswagen AG Wolfsburg
· Biodieselhersteller: Oelmuehle Leer Connemann GmbH & Co. u.a.
Kurzfassung
Das Projekt „Motoruntersuchungen mit Abgasnachbehandlungssystemen“ ist Teil des
Gemeinschaftsprojektes „Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zu Rapsmethylester“.
Für die zukuenftige Entwicklung von Dieselmotoren stellt die Emissionsreduzierung durch
innermotorische und aussermotorische Massnahmen einen Schwerpunkt dar
In diesem Projekt wurde zur Verminderung der Partikelemission im stationaeren
Teillastbetrieb mit einem 4-Zylinder-Reihenmotor 1,9 l TDI mit Pumpe-Düse-Einspritzung
(PDE) ein diskontinuierlich arbeitendes, additivunterstuetztes Abgasnachbehandlungssystem
mit einem SiC-Partikelfilter untersucht. Die Arbeiten hatten die Ermittlung der
grundsaetzlichen Eignung eines in Entwicklung befindlichen Abgasnachbehandlungssystems
bei Einsatz von Biodiesel (RME) sowie bei wechselweisem DK- und RME-Betrieb zum Ziel.
Es wurden Partikelfilterbeladungs- und Regenerationsversuche bei additiviertem RME- und
DK-Betrieb durchgefuehrt, wobei die Wirkung des Systems anhand der über dem Filter
ermittelten Druckdifferenz, der Gewichtsveraenderung des Filters, der Abgastemperatur vor
dem Filter und der limitierten Schadstoffe bewertet wurde. Die Untersuchungen haben
ergeben, dass das diskontinuierlich arbeitende additivunterstuetzte Abgasnachbehandlungssystem
für die Verwendung von additiviertem RME-Kraftstoff und den
wechselweisen DK- und RME-Betrieb grundsaetzlich geeignet ist.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Partikelemission bei RME-Betrieb geringer als bei DKBetrieb
war und dass diese Partikelemissionen unterschiedliche Wirkungen erzielen.
Für unterbrechungsfreie Beladungen mit gleichen Russmassen wurde bei RME gegenüber DK
die 3- bis 4,5-fache Beladezeit gemessen. Bei gleicher Schwaerzungszahl vor dem Filter waere
die auf dem Filter angesammelte Russmasse bei RME in der gleichen Beladezeit geringer als
bei DK. Bei gleich grosser RME- und DK-Russmasse war die über dem Filter gemessene
Druckdifferenz bei RME groesser als bei DK.
Im Gegensatz zu unterbrechungsfreien Beladungen stieg die Druckdifferenz bei RME nicht
mehr stetig an, wenn der Beladungsvorgang ein- oder mehrmals für mehrere Stunden
unterbrochen war. Nach dem Neustart war die Druckdifferenz dabei stets niedriger als vor
dem Abstellen des Motors. Im Extremfall erfolgte trotz weiterer Russansammlung keine
weitere Erhöhung der Druckdifferenz. Die durch den Motorstillstand bedingte Verringerung
der Druckdifferenz war bei DK deutlich geringer.
Für beide Kraftstoffarten wurden keine signifikanten Unterschiede der limitierten Schadstoffe
festgestellt. Während der Beladung konnte ein geringer CRT-Effekt bemerkt werden, der bei
DK auf Grund der groesseren NO2-Absenkung staerker war.
Die diskontinuierliche additivunterstuetzte Filterregeneration wurde durch die Abgastemperaturerhoehung
mittels motorischer Massnahmen, die für RME optimiert waren und bei DK
ohne Änderung übernommen wurden, bewirkt. Sie verlief für beide Kraftstoffe nahezu gleich,
war aber bei RME eher vollstaendiger. Nach der Regeneration konnten bei RME geringere
Druckdifferenzen als bei DK festgestellt werden. Die Gewichtszunahme über der
Filterlaufzeit war bei RME kleiner. Die Regeneration war bei beiden Kraftstoffen jeweils bei
Volllast am wirksamsten. Die Gewichtszunahme des Filters betrug wärend der Laufzeit von
189 Stunden 11,8 g.
Der Balance Point wurde bei additiviertem RME bei geringfuegig niedrigerer Abgastemperatur
und geringerem Drehmoment gegenüber additiviertem DK festgestellt.
Die Abkürzung RME bezeichnet Biodiesel als alternativen Kraftstoff
Literatur Verzeichnis
Abkürzungen und Formelzeichen
ATL Abgasturbolader
BP Balance Point CLD Chemolumineszenzdetektor
CO Kohlenmonoxid
CO2 Kohlendioxid
DK Dieselkraftstoff (additiviert)
DK1... 9 Versuch 1... 9 mit additiviertem DK
DKoA Versuch mit Dieselkraftstoff ohne Additivzugabe
dp Druckdifferenz über Partikelfilter FAL Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft Fe Eisen
FID Flammen-Ionisationsdetektor
FSN Schwaerzungszahl FSN* Mittelwert der wärend der Beladung stuendlich gemessenen
Schwaerzungszahlen H2 Wasserstoff
H2O Wasser bzw. Wasserdampf
HC Kohlenwasserstoff°KW Grad Kurbelwinkel
Lambda Luftverhaeltnis LLK LadeluftkuehlerMd Motordrehmomentn MotordrehzahlNO StickstoffmonoxidNO2 StickstoffdioxidNOX StickoxideO2 SauerstoffOK Oxidationskatalysator (motornah)OK(PF) Oxidationskatalysator unmittelbar vor dem PartikelfilterpAbg. Abgasgegendruck nach ATLPDE Pumpe-Düse-EinspritzungPF PartikelfilterRME Rapsmethylester (additiviert)RME0... 7 Versuch 0... 7 mit additiviertem Rapsmethylester RME0w Wiederholung des Versuchs 0 mit addtiviertem Rapsmethylester RMEoA Versuch mit Rapsmethylester ohne Additivzugabe RME0NA Versuch 0 mit Rapsmethylester, Regeneration nach Abbruch der
Beladung T_v_... Abgastemperatur vor... T_n_... Abgastemperatur nach...
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