Alternative Treibstoffe - Autogas Pflanzenoel Ethanol

Biokraftstoffe & Alternative Energie - Pflanzenöl Umrüsten / Tankstellen



 

 

Autogas LNG

Was ist ein LNG- CNG Erdgasfahrzeug?

 

Erdgasfahrzeuge

Ein Erdgasfahrzeug oder auch Erdgasauto, NGV Natural Gas Vehicle genannt, ist ein Fahrzeug, das heute vorrangig mit komprimiertem Erdgas (CNG Compressed Natural Gas) als Treibstoff betrieben wird und mit einem Verbrennungsmotor als Antriebsaggregat ausgestattet ist. Die Motoren arbeiten genauso wie herkoemmliche Ottomotoren. Anstatt eines Benzin-Luftgemisches wird ein aufbereitetes Erdgas-Luftgemisch in den Zylindern verbrannt.

Da Erdgas bei atmosphaerischem Normaldruck im Vergleich zu z. B. Dieselkraftstoff eine sehr geringe Speicherdichte besitzt und mit 0,036 MJ/Liter einen niedrigeren volumetrischen Heizwert als Diesel mit 34,7 MJ/Liter, wird das Erdgas auf etwa 200 bar verdichtet (CNG = Compressed Natural Gas) oder durch Temperatursenkung auf −162 Grad Celsius verfluessigt (LNG = Liquefied Natural Gas), damit eine ausreichende Energiemenge im Auto mitgeführt werden kann. Durch die vorhandene Infrastruktur des Erdgasnetzes entfaellt der Aufbau eines aufwaendigen Transport- und Verteilnetzes und es entstehen keine Verteiler- und Lagerkosten wie beim LNG. Das CNG aus dem Erdgasnetz wird in den Tankstellen komprimiert und deshalb werden heute vorrangig mit CNG betriebene Erdgasfahrzeuge von der Automobilindustrie produziert.

Erdgasfahrzeuge sind nicht zu verwechseln mit den ca. 30.000 Autogasfahrzeugen (Stand: 2005 in Deutschland), die mit LPG (Liquefied Petroleum Gas) betrieben werden. Dieses Treibstoffgemisch aus Butan und Propan ist kein Erdgas und wird groeßtenteils bei der Verarbeitung von Rohöl als Nebenprodukt in den Raffinerien, aber auch bei der Foerderung von Rohöl und Erdgas gewonnen. Aufgrund der Umweltvorteile für Erdgas und Flüssiggas gibt es eine Steuerbegünstigung in Deutschland bis 2018, und auch die Europäische Kommission will den Anteil von Erdgasfahrzeugen am europaeischen Kraftfahrzeugbestand unterstuetzen, so dass bis 2020 rund 10 % aller Fahrzeuge mit Erdgas fahren.

Entwicklung der Erdgasfahrzeuge

  • 1862 baute Étienne Lenoir das erste Gasmotorenfahrzeug, noch bevor es Benzin- und Dieselfahrzeuge gab.
  • 1862 arbeitete Nicolaus August Otto auch an Experimenten mit Viertakt-Motoren.
  • 1863 wurde die erste Gaskraftmaschine entwickelt.
  • 1876 Entwicklung eines Viertakt-Motors mit Verdichtung eines Gas-Luftgemisches.

Im Laufe der Jahre begann eine immer staerker werdende weltweite Motorisierung und verschiedene Gasfahrzeuge wurden betrieben. Als Treibstoff diente u. a. Biogas, Campinggas, Erdgas, Holzgas, Koksgas oder Stadtgas. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es eine große Nachfrage an Gaskraftstoffen. In Italien gab es zudem ein Boom an Erdgasfahrzeugen durch das im Norden des Landes gefoerderte Erdgas. Ab den 1950er Jahren konzentrierte sich die Automobilindustrie mehr auf Benzin- und Dieselfahrzeuge und baute keine Erdgas-Serienfahrzeuge. Es gab nur einzelne umgeruestete Erdgasfahrzeuge und wenige Tankstellen. Hinzu kam das die Kosten für Benzin und Diesel bis in die 1970er Jahre immer mehr fielen. Aus Klima- und Umweltschutzgruenden nahm der Einsatz von Erdgas als Treibstoff weltweit zu, darunter besonders in den Laendern Argentinien, Brasilien und Italien. 1984 entwickelte Volvo das erste erdgasbetriebene Fahrzeug in Schweden.

Erdgasfahrzeuge in der Schweiz und im Fuerstentum Liechtenstein

Im Januar 1996 testeten die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) den Erdgasbus BVB Mercedes O405N von Mercedes-Benz auf ihren zwei laengsten Buslinien. Als Pilotprojekt folgte eine Bestellung von insgesamt 12 Erdgasbussen mit den Nummern 801-812, die noch heute in Betrieb sind. Bei der Busgarage an der Rankstrasse befindet sich eine oeffentliche Erdgas-Tankstelle. Später beschafften sich verschiedene Busbetriebe mit Erdgas betriebene Linienbusse. Auch die Liechtenstein Bus Anstalt (LBA) in Vaduz setzt auf Erdgasbusse.

Erdgasfahrzeuge in Deutschland

In Deutschland gingen 1994 die ersten Fahrzeuge in Serie. Einige der ersten Hersteller waren BMW, Ford und Volvo. Ab 1996 folgten weitere Automobilhersteller, darunter: Citroën, Fiat, Ford, Mercedes-Benz, Opel, Peugeot, Volvo und VW. 1997 praesentierte auch Honda mit dem Civic GX NGV ein Fahrzeug mit Erdgasantrieb.

Es gibt zahlreiche lokale Verkehrsunternehmen im oePNV, die ihre Omnibusse mit Erdgas betreiben, daneben verstaerkt auch Taxi-Unternehmen, die Deutsche Telekom, der Autovermieter Avis, der Automobilclub und Pannendienst ADAC, das Logistikunternehmen TNT, das Einrichtungshaus IKEA und soziale Dienstleister wie DRK, Malteser Hilfsdienst oder Diakoniestationen. Neben Erdgas ist auch – mit passender Fahrzeugausruestung – Fluessigerdgas (LNG Liquefied Natural Gas) als Kraftstoff in Anwendung.

Die Anzahl der Erdgasautos in Deutschland beträgt im August 2005 über 33.000 Fahrzeuge (zum Vergleich: Januar 2004: 19.100). Nach einer Studie der Unternehmensberatung Roland Berger wird ein Gesamtbestand an Erdgasfahrzeugen (einschl. Kraftomnibussen und Lastkraftwagen) bis 2010 auf 360.000 Fahrzeugen prognostiziert.

Nach Angaben des deutschen Karftfahrt-Bundesamtes gab es 2005 gegenüber 2004 bei den Kraftfahrzeug-Neuzulassungen einen Zuwachs 24,8 Prozent (bevorzugt wurden bivalente Systeme).

Erdgasfahrzeugbetrieb international

Weltweit existieren über 4 Millionen Erdgasfahrzeuge, davon in Argentinien und Brasilien die meisten Fahrzeuge mit 2.413.664 Stueck (Stand: 2003).

Bangladesch: In dem asiatischen Land begann 1983 durch die Bangladesh Oil, Gas & Mineral Corporation (Petrobangla) die erste Einführung von 32 Erdgasfahrzeugen. Im September 2005 lag der registrierte Fahrzeugbestand bei 37.138 Erdgasfahrzeuge (CNG), darunter 485 Busse. Dies entspricht einem Anteil von rund 25 % aller Kraftfahrzeuge in Bangladesch. Das Tankstellenentz umfasst 79 oeffentliche Erdgastankstellen (Stand: 2005) und zahlreiche Verkaufstellen für gefuellte Gaszylinder.

Brasilien: In dem suedamerikanischen Land gibt es über eine Million Erdgasfahrzeuge und 923 Erdgastankstellen (Stand. Dezember 2004). Der Preis für 1 Liter Benzin beträgt 2,05 bis 2,30 Reais pro Liter (Stand: 2005), das sind umgerechnet ca. 70 bis 80 Euro-Cents. Dagegen kostet 1 kg komprimiertes Erdgas (CNG) 1 Real (ca. 0,34 Euro). Der Umbau von reinen Benzinautos in bivalente Erdgasfahrzeuge kostet in Brasilien etwa 2.000 Reais (ca. 670 Euro) und senkt die Kosten für die Kraftfahrzeugsteuer um 25 Prozent.

China produzierte in ihren Autowerken von 1999-2000 rund 46.200 Erdgasfahrzeuge. Im Juli 2001 gab es in dem Land 95 Erdgastankstellen (CNG), davon 68 in der Provinz Sichuan, 10 in der Provinz Xinjiang, 8 in Beijing (Peking), 5 in der Provinz Shanxi und 4 in der Provinz Qinghai. Das Tankstellennetz wurde bis 2003 auf 270 Stationen ausgebaut. Die Provinzregierung von Sichuan plant bis 2010 den Anteil der Erdgasfahrzeuge auf 100.000 zu fördern. Im Januar 2005 wuchs der Bestand an Erdgasfahrzeugen auf 97.200 Stueck und 355 Erdgastankstellen

Frankreich: Der franzoesische Autohersteller Citroën kooperiert auf dem Erdgasautomarkt zusammen mit dem Gasverorger GDF Gaz de France und will ab im Raum Toulouse Fahrzeuge zum Selbstbetanken am Gashausanschluss anbieten. Der 500 € teure Kompressor wird den Fahrzeugkaeufern und Besitzern eines Gas-Anschlusses kostenlos bereitgestellt. In Frankreich gibt es außerdem eine Steuerermaeßigung von 1.525 Euro für mono- und bivalente neu gekaufte Erdgasfahrzeuge. Der franzoesische Handelskonzern Carrefour will zudem Erdgas-Tankstellen einrichten. Anfang 2005 gab es in Frankreich ca. 7.600 Erdgasfahrzeuge und 26 oeffentliche Erdgastankstellen (mit nicht-oeffentlichen: 106).

Großbritannien: Für den Großraum London (Greater London) sind seit Februar 2003 Erdgasfahrzeuge von der Zahlung der City-Mautgebuehr „Congestion Charge“ befreit, die sonst Fahrzeughalter in der Zeit von 7.00 bis 18.30 Uhr in Hoehe von £5 pro Tag entrichten muessten. Ausnahme an Wochenenden. Auch zahlen Halter von Erdgasfahrzeugen weniger Kraftfahrzeugsteuer, hier: „Vehicle Excise Duty (VED)“, als vergleichbare Benzin- und Dieselfahrzeuge. 2004 gab es in Großbritannien erst ca. 1.000 Erdgasfahrzeuge.

In Indien startete bereits 1998 in Neu-Delhi ein Erdgasfahrzeug-Foerderprogramm, dass City-Buss und Taxis umfasste und die Luftverschmutzung reduzieren sollte. Das Versorgungsunternehmen Indraprastha Gas Limited (IGL), ging hierzu ein joint venture mit der staatlichen GAIL und BPCL sowie der lokalen Gouverneursregierung in Neu-Delhi ein. Aufgrund der Erfolge in Neu-Delhi entschloss sich die indische Regierung auch in 11 weiteren Metropolen Erdgasfahrzeuge zu fördern. In Indien gibt es 2005 rund 226.000 Erdgasfahrzeuge (CNG), davon 95.000 im Raum Neu-Delhi und ein Tankstellennetz von 225 Tankstationen.

Die iranische „Iran Fuel Conservation Organization“ gab im Dezember 2004 bekannt, dass im Land 22.058 Erdgasfahrzeuge betrieben werden, davon 1.207 Busse. Das bestehende Tankstellennetz von 52 Stationen soll auf 108 Tankstellen ausgebaut werden, davon viele auch auf dem privaten Sektor.

In Italien gibt es ebenfalls einen hohen Kraftfahrzeugbestand mit 400.800 Fahrzeugen, davon 1.600 Stadtbusse und 600 Tankstellen (Stand: 2005).

Das Fuerstentum Liechtenstein verfügt 2005 über 39 Erdgasbusse. Weitere Fahrzeuge sollen 2006 beschafft werden. Bisher gibt es in der Hauptstadt Vaduz erst eine Erdgastankstelle, eine weitere soll 2006 im Sueden des Landes gebaut werden. Fahrzeughalter von Erdgasfahrzeugen sind in Liechtenstein von der Motorfahrzeugsteuer befreit.

Pakistan: Das Land verfügt im Dezember 2005 über rund 850.000 Erdgasfahrzeuge und 828 oeffentliche Erdgastankstellen. 200 weitere Stationen befinden sich in Bau oder in der Planung.

Russland: Im Mai 2005 verfügt das Land über 41.780 Erdgasfahrzeuge, davon 30.000 LKW und Kleinbusse und 218 oeffentliche Tankstellen.

Schwedens Kraftfahrzeugbestand mit Erdgasbetrieb lag 2004 bei 4.240 Fahrzeugen und 53 Tankstellen.

In Thailand begannen die ersten Erfahrungen mit Erdgas betriebenen Fahrzeugen 1984 in Kooperation mit Neuseeland und fuehrte zur Einführung von 5 Bussen. Heute verfolgt die Regierung eine Umstellung des Tankstellennetzes zu Gas: CNG und LNG, und zur weiteren Foerderung von Erdgasfahrzeugen. 2005 liegt der Bestand bei 5.873 Stueck, davon 4.770 Taxis. Das Tankstellennetz soll bis 2008 auf 120 Stationen ausgebaut werden.

In den Vereinigten Arabischen Emirate wurde im Sommer 2005 beschlossen, dass Erdgas bis 2012 rund 20 Prozent des gesamten, im Straßenverkehr des Landes verbrauchten Kraftstoffs ausmachen soll.

Die Ukraine verfuegte 2005 über 55.000 Erdgasfahrzeuge und 130 Tankstellen.

In den USA werden 130.000 Fahrzeuge mit Erdgas betrieben. Die Anzahl der Erdgastankstellen belaeuft sich im Dezember 2004 auf 1.340 Stationen. Die Verwendung von Erdgas in Pkw ermöglicht die Einhaltung der Ultra Low Emission Vehicle Standards. Das erste ULEV-Fahrzeug für Kalifornien ist ein Erdgas-Pkw.

Technik bei Serienfahrzeugen

Viele Automobilhersteller haben sich zusammen mit dem Bundesverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft, der Mineralölindustrie (u. a. Aral), dem Bundesumweltministerium und dem Automobilklub ADAC im Traegerkreis „Das Erdgasfahrzeug“ zusammengetan. Die Automobilindustrie bietet seit 2001 eine zunehmende Modellpalette an serienmaeßigen Erdgasfahrzeugen an. Der Hersteller Volvo will bis 2006 rund 90 Prozent seiner Modellpalette auch mit einer Erdgasversion abdecken.

Erdgasfahrzeuge gibt es in zwei Ausführungen: bivalent und monovalent.

Bivalente Fahrzeuge (auch bifuel genannt) können sowohl mit dem Treibstoff Erdgas als auch mit Benzin fahren. Durch Betaetigen eines Schalters per Knopfdruck oder automatisch kann der Betrieb zwischen den Kraftstoffen jederzeit gewechselt werden. Dadurch ist die Reichweite der Fahrzeuge vergleichbar mit konventionell angetriebenen Personenkraftwagen.

Monovalente Fahrzeuge (monofuel) werden nur mit komprimiertem Erdgas betrieben oder haben einen zusaetzlichen Nottank für maximal 15 Liter Benzin für ca. 150 Kilometer Reichweite je nach Autotyp. Die Motoren bei monovalenten Fahrzeugen sind allerdings auf den Erdgasbetrieb technisch besser abgestimmt, der einen optimierten Kraftstoffverbrauch und geringere Schadstoffemissionen bietet.

Bei fast allen Serienfahrzeugen werden die Erdgastanks unterflurig angebracht, so dass keine Einschraenkung des Ladevolumens besteht. Auch der zunehmende Gebrauchtwagenmarkt für Erdgasautos ermöglicht den Autokäufern, die Kosten für die je nach Autotyp ca. 1000 bis 2000 Euro höheren Anschaffungskosten gegenüber einem konventionell angetriebenen Serienfahrzeug zu umgehen. Allerdings liegen auch die Gebrauchtwagenpreise für die CNG-Fahrzeuge noch höher.

Im Unterschied zu Benzinfahrzeugen kommt bei Erdgasfahrzeugen noch die entsprechende Technik dazu, die aus Druckgasbehältern, einem Druckregler, Einspritz- und Rückschlagventilen sowie einer elektronischen Motorsteuerung besteht. Der Antrieb unterscheidet sich dadurch, dass in den Zylindern statt eines Benzin-Luft-Gemisches ein Erdgas-Luft-Gemisch verdichtet, gezündet und verbrannt wird.

Bei einem Tankvorgang gelangt das Erdgas in die Druckgasbehaelter, von wo es durch ein multifunktionales Sicherheitsventil in den Hochdruckregler strömt. Der Speicherdruck des getankten komprimierten Erdgases wird von 200 bar (ungefaehrer Druck eines Taucher-Atemgeraetes) vom Hochdruckregler auf 7 bar verringert. Eine nachfolgende Filterung verhindert, dass Verunreinigungen im Erdgas die Gasdosierung verschmutzen. Bei der sequenziellen Gasdosierung wird die Erdgasmenge mittels computergesteuerter Magnetventile entsprechend der benoetigten Leistungsanforderung des Fahrzeugs in jeweils getrennte Ansaugtrakte getrennt eingeblasen, um eine optimale Verbrennung zu gewaehrleisten. Im Otto-Motor wird das Erdgas mit der Ansaugluft verwirbelt, und das Gemisch verbrennt im Zylinder wie bei einem konventionellen Verbrennungsmotor mit einem Benzin-Luft-Gemisch. Die Verdichtung ist bei Erdgas aufgrund der hohen Oktanzahl von 134 im Vergleich zu 95 bis 98 bei bleifreiem Superbenzin zudem höher und erzielt damit den besten Wirkungsgrad in Ottomotoren. Die Tankgroeßen bei Serienmodellen liegen zwischen 12 und 26 kg Erdgas.

Die hohe Oktanzahl erlaubt einen höhere Verdichtung und Wirkungsgrad. Erste TNG-Prototypen (Turbo Natural Gas) nutzen die Turboaufladung, um die Effizienz und Leistung weiter zu steigern. Diese Technik erlaubt auch einen bivalenten Betrieb mit Benzin, durch Reduzierung des Ladedrucks. Im Nutzfahrzeugbereich werden Dieselmotoren so umgerüstet, dass sie mit Erdgas als Kraftstoff fahren können. Diese Innovation ist die Grundlage des DING-Motors (Direct Injection Natural Gas), einen hocheffizienten, schadstoffarmen und damit umweltfreundlichen Fahrzeugantrieb. Zurzeit wird der DING-Motor im Alltagsbetrieb im Hinblick auf eine kuenftige Serienanwendung getestet. Die Entwicklung des DING-Motors wird stark durch die kanadische Firma Westport Innovations Inc, auch zusammen mit renommierten deutschen Unternehmen vorangetrieben.

Technik bei umgeruesteten Fahrzeugen

Fast alle Kraftfahrzeuge mit Otto-Motoren können für den alternativen Betrieb mit Erdgas umgerüstet werden. Hier liegt auch der Vorteil des Kraftstoffes, da auf ausgereifte Motorentechnik und Motorenentwicklung der Automobilindustrie zurueckgegriffen werden kann, da am Motor selbst keine Veraenderungen vorgenommen werden muss. Nur ein Gastank, ein Zuleitungssystem zum Saugrohr und entsprechende Motoren-Managementsysteme müssen integriert und angepasst werden. Außerdem ist in der Regel ein Platzverlust im Kofferraum zu beklagen, da die Tanks nur selten wie bei Serienfahrzeugen unterflurig angeordnet werden. Entsprechende Fachbetriebe (ca. 65 Firmen in Deutschland) können diese Umrüstung vornehmen und die Gasanlage muss in den Kraftfahrzeugbrief und Kraftfahrzeugschein eingetragen sein, sonst erlischt die Betriebserlaubnis des Fahrzeugs.

Eine Nachruestung von Benzinfahrzeugen kostet zwischen 2.000 und 4.000 Euro je nach Autotyp und amortisiert sich durch Einsparung der höheren Kraftstoffkosten und geringerer Steuerbelastung erst nach ca. vier Jahren Nutzungsdauer für Umruestfahrzeuge. Die Anschaffung von neuen Serienfahrzeugen oder juengeren Gebrauchtwagen ist meistens rentabler.

  • Citroën Berlingo, Citroën Jumper, Citroën Xsara Picasso 1.8 L (nur in Italien), Citroën C3 GNV ab Februar 2006
  • BMW 316g Compact, BMW 518g; Produktion beider Fahrzeuge eingestellt.
  • Fiat Multipla Bipower, Fiat Multipla Natural Power, Fiat Punto, Fiat Doblò, Fiat Ducato, Fiat Panda Natural Power (Ende 2006)
  • Ford Focus C-MAX, Ford Ka, Ford Fiesta, Ford Fusion, Ford Focus 5-Tuerer, Ford Focus Turnier, Ford Mondeo, Ford Transit
  • Honda Civic GX NGV (vorerst nur in Japan und den USA)
  • Iveco Daily
  • Mercedes Benz E200 NGT (seit 2004), Mercedes Sprinter, Mercedes-Benz B-Klasse (ab 2008)
  • Opel Zafira CNG, Marktfuehrer in Deutschland mit 6.061 Fahrzeugen (Stand: Januar 2005), der neue Zafira-B CNG ab Januar 2006, Opel Astra Caravan CNG, Opel Combo Tour, Opel Vivaro,
  • Peugeot Partner Kombi, Peugeot Boxer, Peugeot 206
  • Renault Express, Renault Kangoo, Renault Clio (nur in Frankreich)
  • Volvo S60, Volvo S80, Volvo V70, Volvo V50 (ab 2006), Volvo S40 (ab 2006)
  • VW Golf Variant, VW Sharan, VW Caddy, VW Touran, VW T5

Wirtschaftlichkeit

Die Vorteile von Erdgasfahrzeugen sind einerseits die im Vergleich zu anderen Kraftstoffen niedrigeren Kraftstoffkosten und der ebenfalls geringere Steuersatz für den Kraftstoff, andererseits die Erfuellung strenger Abgasnormen, die regelmaeßig zu einer guenstigen Einstufung hinsichtlich der Kraftfahrzeugsteuer führt.

Für den Kraftstoff Erdgas senkte die deutsche Bundesregierung durch das „Gesetz zur Fortentwicklung der oekologischen Steuerreform“ aus dem Jahre 2002 den Steuersatz auf Erdgas für alle Fahrzeuge im oeffentlichen Straßenverkehr bis zum 31. Dezember 2020 auf 13,90 Euro pro MWh. Am 29. Juni 2006 hat die Bundesregierung mit dem Energiesteuergesetz die Begünstigung von Erdgas für alle Fahrzeuge im oeffentlichen Straßenverkehr bis zum 31. Dezember 2018 beschlossen. Damit wurde die Steuerverguenstigung um 2 Jahre reduziert. Umgerechnet auf den Heizwertvergleich ergibt sich bei Erdgas eine 80prozentige steuerliche Verguenstigung gegenüber den Kraftstoff Superbenzin und gegenüber Diesel um ca. 70 Prozent. Preislich bedeutet dies zurzeit in Deutschland auch einen über 40 Cent guenstigeren Kraftstoff je Liter gegenüber bleifreiem Benzin.

Die Kraftfahrzeugsteuer in Deutschland, die sich u. a. nach den Emissionsverhalten der Fahrzeuge richtet, wird bei Erdgasfahrzeugen fast immer nach Klasse D4/Euro 3 oder Euro 4-Abgasnorm bemessen. Je nach Automodell sind einige Fahrzeuge noch steuerbefreit. In der Schweiz soll es 2006/ eine Steuerreduktion der Automobilsteuer für Erdgasfahrzeuge geben und eine Steuerbefreiung für Biogas.

Einige Versicherungsgesellschaften (u. a. Gerling-Konzern) bieten außerdem Sonderrabatte von bis zu 15 % für Erdgasfahrzeuge an. Stadtwerke und Gasversorger subventionieren zudem den Neukauf von serienmaeßigen Erdgasfahrzeugen, die in der Regel nicht aelter als vier Jahre sein dürfen, mit Tankguthaben von 800 bis 1500 kg. Beispielsweise E.ON in Deutschland mit 1000 kg Kraftstoff und bis Herbst in der Schweiz im Versorgungsraum Zuerich auch mit 1.000 kg vom Gasversorger.

Der Grund für diese Foerderung durch die Gasversorgungsunternehmen liegt darin, dass Autos gleichmaeßig über das ganze Jahr Treibstoff benoetigen. Die Gasversorgungsnetze werden durch diese neuen Verbraucher sehr gleichmaeßig beansprucht – ganz im Gegenteil zu den Heizungskunden, die vor allem an kalten Wintertagen Gas benoetigen. Die Vergleichmaeßigung des Verbrauchs ist für die Gasversorger bares Geld wert – viel mehr, als die Foerderung ausmacht. (Die gleiche Logik liegt im Strombereich der Foerderung von Nachtspeicherheizuungen zugrunde, die ebenfalls für eine Vergleichmaeßigung der Stromnachfrage rund um die Uhr sorgen.)

Bei einem Vergleichstest der TV-Sendung WiSo des deutschen Fernsehsenders ZDF im Sommer 2005 ermittelte das Wirtschaftsmagazin, dass ein Erdgasfahrzeug, in diesem Fall der Fahrzeugtyp Opel Combo CNG, mit über 535 km über Land- und Stadtstrassen sowie Autobahnen rund 30 bis 60 Prozent weniger Treibstoffkosten verursacht, als ein Fahrzeug mit Benzin-, Diesel-, Hybrid- oder Autogas-Antrieb. Fahrzeugtypen im Verbrauchstest war ein Opel Combo CNG (1. Platz), ein Peugeot 307 1.6 HDI Diesel (2. Platz), ein Hyundai Matrix mit Autogas (3. Platz), ein Toyota Prius 1.5 mit Hybrid-Antrieb (4. Platz) und ein Volkswagen Golf V 1.6 mit Benzinmotor (letzter Platz). Der Vergleichstest bestaetigte auch das Ergebnis eines Vergleichs zwischen alternativen Antriebsarten in bfp, dem Fachmagazin für Fuhrparkbetreiber. Im Mai 2004 trat dort der Opel Astra Caravan CNG gegen den Toyota Prius und Honda Civic IMA mit Hybrid-Antrieb an und das Erdgasfahrzeug lag bei den Treibstoffkosten 50 Prozent unter denen der Hybridfahrzeuge.

Umweltaspekte

Erdgas verbrennt im Motor mit niedrigen Emissionen an Kohlenmonoxid (CO), Stickoxiden (NOx) und unverbrannten Kohlenwasserstoffen (HC) sowie fast ohne Partikel. Die bei der Verbrennung beispielsweise im Dieselmotor entstehenden krebserzeugenden Rußpartikel und die stark riechenden Aldehyde und Acroleine entstehen bei einem Erdgasfahrzeug nicht. Das Erdgas, dessen Hauptbestandteil Methan ist, ist der kohlenstoffaermste Brennstoff und verbrennt daher auch praktisch geruchsfrei, auch wenn odoriertes Erdgas verwendet wird. Zudem ist die Nutzung von veredeltem Biogas, in der Schweiz auch Kompogas genannt, als Treibstoff für Erdgasfahrzeuge möglich.

Erdgasfahrzeug (H-Gas) im Vergleich zum Benzinfahrzeug
o bis zu 25 % weniger Kohlendioxid (CO2), bei Biomethan ist die Einsparung von der Art der Erzeugung abhaengig aber natuerlich beachtlich.
o bis zu 75 % weniger Kohlenmonoxid (CO)
o bis zu 60 % weniger reaktive Kohlenwasserstoffe (HC)

* Erdgasfahrzeug (H-Gas) im Vergleich zum Dieselfahrzeug

Beim Vergleich moderner Diesel sind bei Erdgas-Otto-Motor nur marginale Einsparungen an CO2 zu erwarten (ca. 5%).

o bis zu 50 % weniger Kohlenmonoxid (CO)
o bis zu 80 % weniger reaktive Kohlenwasserstoffe (HC)
o bis zu 99 % weniger Rußpartikel
o bis zu 70 % weniger Stickoxide (NOx)

Vergleich der Kraftstoffarten

* Superbenzin: Dichte 740 kg/m³ fl., Heizwert 12,0 kWh/kg
* Diesel: Dichte 830 kg/m³ fl., Heizwert 11,8 kWh/kg
* Autogas: Dichte 540 kg/m³ fl., Heizwert 12,8 kWh/kg
* Erdgas H-Gas: Dichte 0,81 kg/Nm³ g., Heizwert 13,0 kWh/kg
* Erdgas L-Gas: Dichte 0,82 kg/Nm³ g., Heizwert 11,3 kWh/kg

1 kg Erdgas (H-Gas mit einem Methangehalt von 84–99 %) entspricht etwa 1,5 Liter Benzin oder 1,33 Liter Dieselkraftstoff. Nach dem Eichgesetz darf Erdgas nicht in nach Volumen (Liter) oder Kilowattstunde, sondern nur nach Masse (Kilogramm) verkauft werden. Ein in den Zapfsäulen eingebautes Meßinstrumment, ein Coriolis-Zaehler misst die durchstroemende Masse und wird auf die Masse vom Eichamt geeicht.

In Deutschland ist die Zusammensetzung des Kraftstoff Erdgas im Rahmen der novellierten 10. Bundesemissionsschutzverordnung (BlmSchV) aus dem Jahr 2005 nach DVGW-Arbeitsblatt G260 festgeschrieben worden. Entsprechende Plaketten zeichnen die Erdgastankstellen aus.

Reichweitenvergleich bei einer Kraftstoffbefuellung von 15,00 Euro mit einem Fahrzeug vom Typ Opel Zafira CNG:

* Erdgasfahrzeug – 352 km
* Dieselfahrzeug – 221 km
* Superbenzin-Fahrzeug – 161 km

Berechnungsgrundlagen: 1 Liter Superbenzin für 1,239 € (Verbrauch: 7,5 l/100 km), 1 Liter Dieselkraftstoff für 1,079 € (Verbrauch: 6,3 l/100 km) und 1 kg Erdgas (CNG) für 0,709 € (Verbrauch: 6,0 kg/100 km).

 

Tankstellennetz für Erdgasfahrzeuge

An Tankstellen ist Erdgas als H-Gas (High Gas) und/oder L-Gas (Low Gas) erhältlich, wobei das H-Gas einen etwas höheren Energiegehalt als das L-Gas hat. Es gibt zwei Arten von Tankstutzen (4 und 8mm Nenndurchmesser) sowie eine separate italienische Variante. Fuellkupplungen helfen zwischen den Standards zu ueberbruecken.

 

 

 

Buffer

Pöl-Tec Die Pflanzenöl und Autogas - Auto Informationsseite Stand: Partner von: AfricaExpedition Motorradreiseforum Tags24 Texte oder Teile davon aus Wikipedia Ihr Inhalt steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Pflanzenöl & Biokraftstoffe - Alternative Energie - Biokraftstoffe & Alternative Energie - Pflanzenöl Bioethanol Auto Technik und Tankstellen.