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Abgasnachbehandlung bei RME (Biodiesel)-Betrieb
Bei einem diskontinuierlich arbeitenden System wird der Partikelfilter erst bei Erreichen einer
gewissen Partikelbeladung regeneriert. Betrachtet man einen stationaeren Betriebspunkt, so
steigt die Druckdifferenz über dem Filter wärend der Beladungsphase kontinuierlich an.
Nach Beginn der Nacheinspritzung steigt die Abgastemperatur vor dem Partikelfilter
innerhalb weniger Minuten auf ca. 500 °C an. Die einsetzende Russoxidation wird durch das
starke Absinken der Druckdifferenz über dem Partikelfilter sowie durch Temperaturanstieg
am Filteraustritt signalisiert. Nach wenigen Minuten ist die Regeneration abgeschlossen, und
die Nacheinspritzung wird abgeschaltet.
Die Abgasnachbehandlungsanlage für ein solches kraftstoffadditivunterstuetztes, diskontinuierliches
Regenerationskonzept mit elektrischer Heizung zeigt die Abb. 3.
Abb. 3: Additivunterstuetztes, diskontinuierliches Filtersystem [1]
Der dem Partikelfilter vorgeschaltete Oxidationskatalysator dient bei diesem Konzept zur
Bildung von Exothermie durch Konvertierung der im Abgas mittels Nacheinspritzung
angereicherten Kohlenwasserstoffe. Um der zunehmenden Kaltstart-CO-Problematik bei
Dieselfahrzeugen Rechnung zu tragen, ist ein kleiner motornaher Oxidationskatalysator
vorgesehen [1].
Um die Regeneration auch in dem Kennfeldbereich niedriger Drehzahlen und geringer Lasten
zu gewaehrleisten, in dem die motorischen Massnahmen für das erforderliche
Temperaturniveau zur diskontinuierlichen Regeneration nicht ausreichen, ist zusaetzlich die
elektrische Beheizung des Abgases vorgesehen.
Versuchsaufbau Versuchsmotor
Als Versuchsmotor diente ein Dieselmotor der Volkswagen AG, Motor-Nr.: 038A/01157,
4- Zylinder-Reihenmotor, 1,9 l TDI mit Pumpe-Düse-Einspritzung (PDE)
Hersteller : Volkswagen AG
Nennleistung : 85 kW bei 4000 min-1
Max. Drehmoment : 285 Nm bei 1900 min-1
Hub/Bohrung : 95,5 mm/ 79,5 mm
Verdichtungsverhältnis : 18 : 1
Motormanagement : Bosch EDC 15
Abgasnachbehandlungsanlage
Die Volkswagen AG hat für die Untersuchungen:
- den motornah einzubauenden Oxidationskatalysator (Nr.: D-045B) und
- den Partikelfilter (Nr.: 01002076) mit installierten Differenzdruckmessstellen und den im
gemeinsamen Gehaeuse stromab vorgeschalteten Oxidationskatalysator (Nr.: RAC 10307)
bereitgestellt.
Die massliche Anordnung erfolgte in den von der Volkswagen AG vorgegebenen Grenzen mit
dem Ziel, die Abgasanlage den realen Einbauverhaeltnissen im PKW vergleichbar zu gestalten.
Die zur Verfuegung gestellte Anlage stellt ein diskontinuierlich arbeitendes System mit
Kraftstoffadditivunterstuetzung dar, d. h. die Regeneration des beladenen Filters erfolgt
diskontinuierlich. Sie wird durch motorische Massnahmen, die die Abgastemperatur mittels„später“ Nacheinspritzung sowie veraenderter Abgasrueckfuehrrate und reduzierter Verbrennungsluftmasse
drehmomentneutral erhoehen, bewirkt. Der dem Motorkraftstoff zugemischte
Additivanteil von 0,357 ml/Liter Kraftstoff wirkt als Oxidationsbeschleuniger und erzeugt
eine Absenkung der Russoxidationstemperatur. Als Additiv wurde „satacen 2“ (Wirkstoff Fe)
verwendet.
Die vollstaendige Abgasnachbehandlungsanlage und die ebenfalls mit der Volkswagen AG
abgestimmte Anzahl und Anordnung von Temperatur- und Druckmessstellen sowie der
Lambda- und der Gasentnahmesonden sind in der Abb. 4 dargestellt.
Abb. 4: Abgasnachbehandlungsanlage mit Messstellenanordnung
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