Nachwachsende
Rohstoffe als Treibstoff
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Marktsituation Biodiesel
Auch im Berichtsjahr rollt erfolgreich
die „Gruene Welle“. Mit einem geschaetzten
Absatzsprung von 0,4 - 0,5 Mio. t
gegenüber dem Vorjahr wird ein neuer
Hoechststand mit 1,5 Mio. t Biodieselabsatz
erreicht.
Die Vermarktung von Biodiesel erfolgtueber drei Absatzwege:
1. Zumischung zu Biodiesel in Dieselkraftstoff EN 590 (max. 5 %);
2. Als lose Ware an Flottenbetreiber;
3. Vertrieb über oeffentliche Tankstellen.
Eine exakte Ermittlung der Absatzmengen
für die jeweiligen oben dargestellten
Absatzwege ist nicht möglich.
Aufgrund der Tatsache, dass in 2004
die Mineralölindustrie praktisch erst im
2. Quartal begonnen hat, Biodiesel
herkoemmlichen Dieselkraftstoff zuzumischen,
ist davon auszugehen, dass im
Jahr 2005 die Absatzmenge in Richtung
Mineralölindustrie erheblich auf
schaetzungsweise 0,5 Mio. t gesteigert
wird. Das oeffentliche Tankstellennetz
umfasst inzwischen ca. 1.900 Stationen– etwa jede achte oeffentliche
Tankstelle bietet Biodiesel an. Von den
1.900 oeffentlichen Biodieseltankstellen
gehoeren etwa 1.400 dem Qualitaetssicherungssystem
der Arbeitsgemeinschaft
Qualitaetsmanagement Biodiesel
e.V. (AGQM) an. Die AGQM hat auf Basis
einer Umfrage bei ihren Markenlizenznehmern
eine Abschaetzung über die
Absatzmengen – differenziert nach
PKW- und Nutzfahrzeughaltern – auf
Basis der ermittelten Gesamtabsatzmenge
für das Jahr 2004 durchgefuehrt.
Dieser Umfrage zu Folge steigerte sich
der Biodieselabsatz gegenüber 2003
um 100.000 t auf 420.000 t. Das ist
ein Zuwachs um 32 %. Bundeslaender
mit einem besonders hohen Tankstellenabsatz
sind Bayern, Nordrhein-Westfalen,
Baden-Wuerttemberg und Niedersachsen.
Biodieseltankstellen in
Deutschland
Das Ergebnis war nicht ueberraschend,
denn der Anstieg ist im Wesentlichen
auf den erhoehten Anteil an Nutzfahrzeugen
zurueckzufuehren, die im Bundesdurchschnitt
etwa 40 % der an oeffentlichen
Biodieselstationen abgegebenen
Biodieselmenge tankten. Der Einsatz
von Biodiesel in Nutzfahrzeugflotten
wird als Konsequenz der auslaufenden
Serienfreigabe für PKW die zukuenftige
Absatzentwicklung massgeblich bestimmen.
Ebenso weist die Umfrage erwartungsgemaess aus, dass der Tankstellenabsatz
sich an verkehrstechnisch guenstig
gelegenen und somit eine für die
Betankung von Nutzfahrzeugen geeigneten
Standorten bzw. Infrastruktur
konzentriert. Dieser Trend wird sich
aufgrund des Kostendruckes im Speditionsgewerbe
weiter verstaerken. Der
Preisabstand zwischen Diesel und Biodiesel
ist für die Flottenbetreiber ein
zwingendes Argument für den Umstieg.
Das Speditionsunternehmen Ullrich,
Kaufungen, Hessen, geht sogar einen
Schritt weiter. Das Tochterunternehmen
Ullrich Biodiesel GmbH errichtet mit
dem Ziel Produktionsbeginn Februar
2006 eine Anlage mit einer Produktionskapazitaet
von 30.000 t. Bei einer
geschaetzten Absatzmenge von etwa 1,1
Mio. t Biodiesel im Jahr 2004, einer
Abnahmemenge von etwa 300.000 t
durch die Mineralölindustrie, 420.000 tueber oeffentliche Tankstellen sind rund
380.000 t als lose Ware direkt von Flottenbetreibern
bezogen worden. Unter
Beruecksichtigung der an die Nutzfahrzeugbetreiber
verkauften Mengen anoeffentlichen Tankstellen hat das Transportgewerbe
im Jahr 2004 etwa
550.000 t und damit praktisch die
Haelfte der Biodieselproduktion abgenommen.
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