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Erdöl Lexikon

Kerosin

 

Name Kerosin
Andere Namen Jet-A1, Leichtoel
Summenformel Stoffgemisch aus C10H22 bis C16H34
UN-Nummer 1223
Gefahrnummer 30
Kurzbeschreibung farbloses, leicht riechendes fluessiges Stoffgemisch
Eigenschaften
Molmasse nicht zutreffend
Aggregatzustand fluessig
Dichte etwa 0,747 - 0,84 g/cm3
Schmelzpunkt unter -30 °C
Siedebereich etwa 175 - 288 °C
Dampfdruck etwa 1 hPa (20 °C)

Kerosin (ein leichtes Petroleum, auch Cerosin, griech. Keros: Wachs) ist ein Jet-A1-Kraftstoff für Turbostrahltriebwerke, die in der Luftfahrt von Jets und Turboprop-Maschinen eingesetzt werden. Es ist ein enger Fraktionierschnitt aus dem Mitteldestillat einer Erdoelraffinerie.

Geschichte

Der Name Kerosin geht auf den Arzt und Geologen Abraham Gesner (1797–1864) zurück, der 1854 in Nova Scotia, Kanada aus Kohle eine leicht entflammbare Flüssigkeit gewann. Ein dabei entstehendes wachsartiges Zwischenprodukt, das bei dem Vorgang eine wichtige Rolle spielte, ist der Grund dafuer, dass er die Flüssigkeit Kerosin genannt hat.

Gewinnung

Das heutige Turbinenkerosin hat mit der historischen Begebenheit nichts zu tun. Kerosin wird den Kolonnenboeden des Mitteldestillats entnommen, welches bei der Erdoelrektifikation gewonnen wird. Der enge Fraktionierschnitt bewirkt, dass wenig leichte und wenig schwere Kohlenwasserstoffverbindungen im Kraftstoff vorhanden sind, weshalb dieser nicht zu frueh zündet und fast rueckstandsfrei verbrennt. Die meisten Molekuele zuenden bei der gleichen Temperatur. Aufschluss darüber gibt eine Siedeanalyse, die im Falle des Kerosins im mittleren Siedebereich eine weitgestreckte flache Siedelinie ergibt. Diese liegt zwischen Schwerbenzin und Dieselkraftstoff.

Additive

Kerosin unterscheidet sich vom Petroleum im wesentlichen durch die Zugabe von Additiven, die eine Verwendung als Flugzeugtreibstoff erleichtern. Hierzu gehoeren unter anderem:

  • Antistatikmittel verhindern oder reduzieren die Neigung des Treibstoffes sich bei der Betankung statisch aufzuladen
  • Korrosionsschutz verhindern Korrosion in den Tanks
  • Emulgatoren ermöglichen es dem Kerosin in sehr engen Grenzen Wasser zu binden. Wasser im Tank ist der Todfeind eines Flugzeuges, lässt sich jedoch bedingt durch die großen Oberflaechen des Tanks und die dadurch entstehende Kondensationsfeuchtigkeit nicht grundsaetzlich verhindern.
  • Anti-Schaummittel verhindert das Aufschaeumen des Kerosins beim Betanken
  • Fließmittel verhindern ein versulzen bei niedrigen Temperaturen
  • Anti-Verschlammung verhindert ein Verschlammen des Kerosins durch Mikroorganismen

Seit einigen Jahren werden Zusatzstoffe verwendet, welche die Schwarzrauchentwicklung eindaemmen.

Spezifikation und Verwendung

Die Spezifikation AN-F-32, die in den USA den Treibstoff erstmals (unter dem Namen Jet Propellant-1, auch JP-1) beschreibt, geht auf das Jahr 1944 zurück. Hauptnachteil des Treibstoffes ist, dass er nur bis zu Temperaturen von -40 °C eingesetzt werden kann. JP-1 besitzt einen Siedebereich von ca. 180 bis 230 °C und ist in die Gefahrklasse A II eingeordnet. Die zivile Variante des Treibstoffes heißt JET A.

Heute wird oft JET-A1 (=JP-1A) mit etwas niedrigerem Gefrierpunkt (-50 °C) verwendet. In diesem Kraftstoff ist auch ein Zusatz beigemischt, um die in der Luftfahrt gefuerchtete Biokorrosion zu verhindern. Gebraeuchlich ist dafuer auch der Name TS-1.

Für Fluege in Regionen mit extrem niedrigen Temperaturen (Sibirien) existiert eine weitere Sorte welche zu weiteren Absenkung des Stockpunktes mit AvGas vermischt wird. Die Triebwerke müssen jedoch für die Verwendung dieses Treibstoffes geeignet sein. Eine weitere Sorte mit besonders hohem Flammpunkt (Sicherheitkerosin) wird auf Flugzeugtraegern verwendet.

Kerosin kam lange Zeit in der Luftfahrt ausschließlich in Turbinentriebwerken an Bord von Duesen- und Turbopropflugzeugen sowie Hubschraubern zum Einsatz, wärend kolbenmotorgetriebene Luftfahrzeuge AvGas verwendeten. Mit der Entwicklung von speziellen, luftfahrtgeeigneten Dieselmotoren, wie z.B. dem Thielert Centurion 1.7, können seit Beginn des 21. Jahrhunderts auch Kleinflugzeuge mit Kerosin betrieben werden.

Besteuerung

Kerosin, wie auch AvGas ist für gewerblich operierende Luftfahrtunternehmen weder dem (deutschen) Mineralölsteuergesetz noch der (deutschen) Ökosteuer unterworfen.

Lediglich in der Privatfliegerei und für im Werksverkehr eingesetzte gewerbliche Flugzeuge, ist jede Sorte Flugzeugtreibstoff mineraloelsteuerpflichtig. Wegen letzterem Punkt prueft die AOPA-Deutschland momentan, ob sich eine Musterklage gegen das Mineralölsteuergesetz lohnen wuerde, da der Flugverkehr hierbei gegenüber z. B. dem Werksverkehr mit Schiffen benachteiligt ist, welcher dafuer Steuerfreiheit genießt.

Der internationale Flugverkehr ist mineraloel- und mehrwertsteuerfrei.
Diesel wird mit 47 Cent/Liter besteuert.

Bei 4 Liter realem Verbrauch pro 100 km und Flugpassagier wuerde dies ca. 2 Euro pro 100 km bedeuten oder 40 Euro mehr nach Mallorca und zurück. Dies wuerde kompensiert, wenn die Fluege 20% mehr ausgelastet wuerden und dafuer 20% weniger geflogen wuerde. Zur Zeit liegt die Durchschnittsauslastung im Flugverkehr bei ca. 65%.

Daten

- Vorlage:Http://calsky.com/lexikon/de/txt/p/pe/petroleum.php - * Benennung nach ADR KEROSIN - * Verpackungsgruppe III - * Flammpunkt > 38° C - * Energiedichte Masse : 11,9 kWh/kg; 43,1 MJ/kg (Jet-A1) - * Energiedichte Volumen : 9,5 kWh/l; 34.2 MJ/l

 

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