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Erdöl Lexikon

Weltweite oelreserven

 

Wie erlaeutert folgt die oelfoerderung aus mehreren Quellen idealerweise einer symmetrischen Gaußschen Normalverteilung. Dies bedeutet, dass der Hoehepunkt der Foerderung annaehernd erreicht ist, wenn die Haelfte des foerderbaren oels verbraucht ist. Die Schaetzung der Reserven spielt daher bei der Vorhersage des Maximums eine entscheidende Rolle. Eine oelreserve ist allerdings kein fester Wert, sondern haengt unter anderem ab vom Ölpreis und von der eingesetzten Technik. So können selbst beim Einsatz hochmoderner Technik derzeit (2006) nur etwa 35-45 % einer vorhandenen Lagerstaette gefördert werden [20][21], in den bedeutenden oelfeldern im Nahen Osten wird dieser Spitzenwert laengst nicht erreicht, auch weil durch zu schnelles Pumpen viele Lagerstaetten beschädigt wurden. Eine weitere Unsicherheit ist die Definition von Reserven, siehe Hauptartikel. Diese Interpretationsspielraeume werden von den oelproduzierenden Staaten oft genutzt, um die ausgegebenen Reserven zu manipulieren. Sie sind daher oftmals sehr zweifelhaft und spiegeln eher politische Interessen wider als geologische Tatsachen. So entschieden 1985 die OPEC-Foerderlaender, ihre Produktionsraten an die jeweiligen Reserven zu koppeln; wer hohe Reserven aufweisen konnte, durfte mehr fördern und umgekehrt. Wie in Abb.5 deutlich zu sehen, provozierte diese Entscheidung eine allgemeine kuenstliche Anhebung der Reserven der einzelnen Mitgliedsstaaten, da jeder höhere Foerderquoten bei hohem Preis erhalten wollte. Eine Erhöhung der Reserven erlaubt es den betroffenen Staaten zudem, höhere und zinsguenstigere Kredite zu erhalten. Dies war beispielsweise der Grund, weshalb der Irak seine Reserven 1983 erhöhte, als er sich im ersten Golfkrieg gegen den Iran befand. Auch andere Beispiele mahnen zu extremer Vorsicht bei offiziell angegebenen Reserven:

  • Im Januar 2006 berichtete die Petroleum Intelligence Weekly, dass Kuwaits Reserven lediglich 48 Mrd. Barrel betruegen und davon nur 24 „voll bewiesen“ seien (Definition siehe Hauptartikel). Das Blatt stuetzte sich dabei auf geheime Dokumente, die aus dem Staat geschmuggelt wurden. Dies entspricht einer Halbierung der offiziellen Zahlen und geht noch weiter als die Vermutungen der ASPO (die internationale "Association for the Study of Peak Oil and Gas", gegruendet von Colin J. Campbell). Von den kuwaitischen Behoerden wurde dieser Bericht nicht dementiert.
  • Am 9. Januar 2004 gab der oelmulti Shell bekannt, dass 20 % seiner Reserven von bewiesen zu möglich (also unsicher) umdeklariert werden muessten. Die Bekanntgabe ließ den Aktienkurs von Shell abstuerzen und brachte dem Unternehmen einen Prozess, weil der Unternehmenswert damit in betruegerischer Weise ueberbewertet war. Seitdem hat Shell noch dreimal seine Reserven von insgesamt 14.500 auf 10.133 Mio. Barrel herunterkorrigiert. Shell-Praesident Phil Watts musste daraufhin zuruecktreten.
  • Kuwaits Reserven sind vor und nach dem Golfkrieg (1990–1991) mit 94 Mrd. Barrel konstant geblieben (siehe Abbildung), obwohl die immensen Schäden an den Bohrloechern, die die sich zurueckziehenden irakischen Streitkraefte verursachten, etwa sechs Mrd. Barrel vernichtet hatten.
  • 1970 erhöhte Algerien, wahrscheinlich unter sowjetischem Druck, seine nachgewiesenen Reserven von 7 bis 8 auf 30 Mrd. Barrel. Zwei Jahre später erreichte dieser Wert sogar 45 Mrd. Barrel. Dann aenderte sich der politische Wille - die Zahlen kehrten nach 1974 wieder zu Werten unter zehn Mrd. Barrel zurück (Angaben nach Jean Laherrère).
  • Pemex, die mexikanische staatliche oelgesellschaft mit einem Foerdermonopol, machte im September 2002 Abstriche bezueglich ihrer Reserven um 53 % (von 26,8 auf 12,6 Mrd. Barrel). Kurz darauf wurden sie wieder leicht auf 15,7 Mrd. Barrel angehoben.
  • Es gibt auch Beispiele, bei denen die Reserven unterschaetzt wurden. 1993 schaetzte das Oil And Gas Journal die Reserven aequatorialguineas auf einige unwichtige Lagerstaetten mit einem Gesamtwert von 12 Mio. Barrel. Daraufhin wurden zwei Riesenlagerstaetten ("Giants") von mittlerer Groeße entdeckt, aber der Wert aenderte sich dem Blatt zufolge bis 2003 nicht. 2002 hatte der Staat immer noch eine angegebene Reserve von 12 Mio. Barrel, obwohl er jaehrlich 85 Mio. Barrel foerderte! Des weiteren wurden die Reserven Angolas zwischen 1994 und 2003 mit 5,421 Mrd. Barrel angegeben, obwohl in diesem Zeitraum 38 neue Lagerstaetten mit jeweils mehr als 100 Mio. Barrel entdeckt wurden.

 

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