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Erdöl Lexikon

Die Geschichte des Erdoels

 

Gefunden wurde Erdöl schon vor einigen tausend Jahren aufgrund der Tatsache, dass es eine niedrigere Dichte als Salzwasser hat und deshalb in den Hohlraeumen der Schieferton-, Sand- und Karbonatsedimente nach oben steigt und unter Umstaenden an der Erdoberfäche zutage tritt (in Deutschland zum Beispiel bei Haenigsen zwischen Hannover und Braunschweig). Wenn es an undurchlässigem Schieferton oder einer anderen dichten Gesteinsschicht nicht weiter aufsteigen kann und in nicht zu grosser Tiefe stecken bleibt, ist es schon durch nicht sehr tiefe Bohrungen aufzufinden. Bis an die Erdoberfäche hervorquellendes Erdöl, welches durch die Aufnahme von Sauerstoff asphaltartige Stoffe bildete, wurde schon vor 12.000 Jahren im vorderen Orient, vor allem in Mesopotamien, als Bitumen entdeckt. Die Menschen lernten die Eigenschaften dieses Naturprodukts zu nutzen: So erhielt man durch das Vermischen von Erdöl mit Sand, Schilf und anderen Materialien ein Produkt zur Abdichtung von Schiffsplanken.

Von den Babyloniern stammt das Wort „naptu“ (von nabatu = leuchten) für Erdöl, welches in der Bezeichnung „Naphtha“ gegenwaertig noch Bestand hat. Dieser Ausdruck deutet darauf hin, dass schon frueh das Erdöl zu Beleuchtungszwecken diente. Die Babylonier waren es auch, die wichtige Strassen und Zufahrten zu Kultstaetten mit einer duennen Asphaltschicht abdeckten. Die Verwendung von Bitumen („Erdpech“) war im babylonischen Reich so allgegenwaertig, dass Hammurabi dem Stoff einige Kapitel in seinem Gesetzeswerk 1875 v. Chr. einraeumte - die erste nachweisbare staatliche Regulierung von Erdöl.

Das Wort Petroleum ist roemischen Ursprungs: „oleum petrae“, deutsch: Stein- oder Felsoel. Dies geht auf Entdeckungen der Roemer in aegypten zurück, wo sie in einem Gebirgszug am Golf von Sues Erdöl aus dem Gebirge austreten sahen. Man vermutet, dass schon die roemische Armee Erdöl als Schmierstoff für Achsen und Raeder gebrauchte. Erdöl wurde auch schon frueh als Kriegswaffe eingesetzt. Im Byzantinischen Reich wurden bereits im Fruehmittelalter mit Erdöl recht modern anmutende Flammenwerfer gebaut, das so genannte „griechische Feuer“, eine besonders im Seekampf fuerchterliche Waffe.

Die eigentliche Ausbeutung der Erdoellagerstaetten begann aber erst im 19. Jahrhundert. Grund dafuer war zunaechst die Suche nach einem guten Lampenbrennstoff, denn Waloel war nur für die Reichen erschwinglich, Talgkerzen rochen unangenehm und Gasflammen gab es nur in wenigen, modernen Haeusern. Verschiedene Wissenschaftler entwickelten daraufhin in der Mitte des 19. Jahrhunderts Verfahren zur kommerziellen Nutzung. Der kanadische Arzt und Geologe Abraham Gesner erwarb 1852 ein Patent auf die Herstellung eines relativ sauber brennenden, preisguenstigen Lampenbrennstoffes aus Roherdoel: das Petroleum. 1855 schlug der amerikanische Chemiker Benjamin Silliman vor, Erdöl mit Hilfe von Schwefelsaeure zu reinigen, um es als Brennstoff zu verwenden.

Also begann man, groessere Erdoellagerstaetten zu suchen. Seit mehreren Jahren wusste man bereits, dass bei Bohrungen nach Wasser und Salz gelegentlich Erdöl in die Bohrloecher einsickerte. Also hatte man die Idee, direkt nach Öl zu bohren. Die ersten Bohrungen wurden 1856 in Dithmarschen von Ludwig Meyn und 1858 bei Wietze in Niedersachsen, noerdlich von Hannover durchgefuehrt. Weltberuehmt wurde jedoch die Bohrung nach Öl, die Edwin L. Drake am 27. August 1859 am Oil Creek in Pennsylvania durchfuehrte. Drake bohrte im Auftrag des amerikanischen Industriellen George H. Bissell und stiess in nur 21,2 Meter Tiefe auf die erste groessere oellagerstaette. Die erste Erdoelfoerderung im Untertagebau fand 1854 in Bóbrka bei Krosno (Polen) statt.

Erdöl wurde lange Zeit auch für ein Heilmittel gehalten. Während der oelboom-Jahre Nordamerikas in den 1860er Jahren gab es viele Quacksalber, welche das angebliche Wundermittel gegen allerlei Gebrechen verkauften.

Die aelteste Erdoelraffinerie sah das Tageslicht 1859, als der Amerikaner Edwin Drake durch Bohrungen grosse Mengen Öl aus der Erde holte. Die Erdoelpreise sanken dramatisch und die Raffinerien nahmen in der Anzahl zu. Leuchtoele, besonders Petroleum ermöglichten neue Lichtquellen. Die aelteste noch erhaltene Eroelraffinerie wurde 1875 von Per August Åhlund auf der Insel Barroen im See Åmaenningen, auch oelinsel genannt, erbaut. Da die Brand- und Explosionsgefahr gross war, war die Lage auf der Insel eine bewusste Platzierung. Sie liegt heute im Ekomuseum Bergslagen und ist im Sommer zu besichtigen.

Nach der Einführung elektrischen Lichts war Erdöl zunaechst nicht mehr attraktiv, doch bald nach der Entwicklung des Automobils setzte die Familie Rockefeller als Mitbegruender der Standard Oil Company die Verwendung des Erdoelprodukts Benzin als Ottokraftstoff durch, statt des von Henry Ford zunaechst vorgesehenen Ethanols.

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