Auto Technik Lexikon - Technik und Treibstoffe

Kraftstoffpumpe

In modernen Kraftstoffeinspritzsystemen dient die Kraftstoffpumpe dazu, den Kraftstoff, also das Benzin oder den Dieselkraftstoff, in der für das jeweilige Einspritzsystem erforderlichen Menge sowie mit dem dafuer notwendigen Druck aus dem Kraftstofftank zu den Einspritzventilen oder zur Einspritzpumpe zu befoerdern. Abgesehen von herkoemmlichen Dieselsystemen und einem Teil der Diesel-Common-Rail-Systeme der "ersten" Generation, welche noch mit vom Verbrennungsmotor mechanisch angetriebenen Verdraengerpumpen arbeiten, werden heutige Kraftstoffpumpen elektrisch angetrieben und befinden sich im Kraftstofftank. Der elektrische Antrieb ist bewusst nicht vom Kraftstoff getrennt, sondern wird von diesem durchstroemt. Dies bewirkt eine optimale Kuehlung und Schmierung der elektrischen Kraftstoffpumpe. Eine Feuergefahr durch Funkenflug oder Überhitzung ist nicht gegeben, weil kein Sauerstoff im Tank vorhanden ist.

Es kommen sowohl Stroemungspumpen (Peripheral- oder Seitenkanalprinzip) als auch Verdraengerpumpen (Gerotor- oder Rollenzellenprinzip) vor, erstere mehr für Benzin-Haupt- und Vorfoerderung, letztere mehr für Dieselvorfoerderung. Die Foerderleistung haengt stark vom zu versorgenden Verbrennungsmotor und den Tankkomponenten (z.B. Saugstrahlpumpen bei Satteltanks) ab und liegt ueblicherweise zwischen 80 und 250 l/h.

Da ein Ausfall der Kraftstoffpumpe unweigerlich zum Stillstand des Fahrzeugs führt, wird eine extrem hohe Zuverlaessigkeit gefordert, mit ausfallfreier Betriebszeit von 5000 bis 10000 Stunden. Insbesondere für alternative Ottokraftstoffe auf Ethanol- oder Methanolbasis aber auch für alle Dieselkraftstoffe (hier wiederum besonders für das sogenannte Biodiesel auf RME-Basis) stellt dies eine erhebliche Herausforderung dar. Obwohl ein kommutatorloser Elektromotor hierfuer die Idealloesung darstellt, hat man sich aus Kostengruenden für eine evolutionaere Weiterentwicklung des klassischen Kommutatormotors entschieden. Das Entwicklungsziel wurde erreicht durch übergang auf einen Kommutator aus Graphit anstelle von Kupfer.