Auto Technik Lexikon - Technik und Treibstoffe
Rudolf Diesel
Rudolf (Christian Karl) Diesel (* 18. März 1858 in Paris; 29. September 1913 im aermelkanal) war ein deutscher Ingenieur und Erfinder.
1872 fasst Diesel den Entschluss, Mechaniker (Ingenieur) zu werden und schliesst 1873 die Gewerbsschule sowie im Sommer 1875 die Ausbildung an der Industrieschule jeweils als Bester ab. Er beginnt sein Studium an der Technischen Hochschule (Polytechnikum) in Muenchen. 1880 holt Diesel im Januar das Abschlussexamen an der Technischen Hochschule Muenchen mit der besten Leistung seit Bestehen der Anstalt nach.
Am 27. Februar 1892 meldete Diesel beim Kaiserlichen Patentamt zu Berlin ein Patent auf eine "Neue rationelle Waermekraftmaschine" an, auf das er am 23. Februar 1893 das DRP 67 207 "über Arbeitsverfahren und Ausführungsart für Verbrennungsmaschinen" erhielt (ausgestellt mit dem Datum 28. Februar 1892). Eine zweite Patentanmeldung (29. November 1893, DRP 82 168) modifizierte den urspruenglichen Carnot-Prozess mit dem Gleichdruck-Prozess. Der erste Lauf eines Dieselmotors erfolgte 1897 mit einem Wirkungsgrad von 26,2 Prozent.
1893 wird der Dieselmotor in der Maschinenfabrik Augsburg mit finanzieller Beteiligung der Firma Friedrich Krupp bis 1897 entwickelt. Rudolf Diesel baut 1897 das erste funktionstuechtige Modell dieses Motors, als er bei der Firma MAN AG in Augsburg arbeitet.
Am 1. Januar 1898 wird die Dieselmotorenfabrik Augsburg gegruendet. Am 17. September 1898 kommt es zur Gruendung der Allgemeinen Gesellschaft für Dieselmotoren. Die Diesel Engine Company wird im Herbst 1900 in London gegruendet. Die ersten Motorschiffe mit Dieselmotor entstehen 1903. 1908 werden der erste Klein-Dieselmotor, der erste Lastwagen und die erste Diesellokomotive gebaut. 1936 ging der PKW-Dieselmotor erstmals in Serie. Er wurde in den Mercedes-Benz, Typ 260-D, eingebaut.
1911 wird die Dieselmotorenfabrik Augsburg wieder aufgeloest.
Jahrelange Patentprozesse zerruetteten Diesels Gesundheit, und auch wirtschaftlich ging es bergab - zum Geschaeftsmann hatte der geniale Tueftler kein Talent.
Am 29. September 1913 ging Rudolf Diesel in Antwerpen an Bord des Postdampfers "Dresden", um in London an einem Treffen der "Consolidated Diesel Manufacturing Ltd." teilzunehmen. Er schien guter Laune zu sein, wurde aber, nachdem er abends in seine Kabine gegangen war, nie wieder gesehen. Einige Wochen später uebergaben deutsche Fischer den Behoerden zwei Ringe, von denen sie behaupteten, sie stammten von der Wasserleiche eines gut gekleideten Mannes. Sie haetten die Leiche aber nicht bergen können, weil gerade ein Sturm aufgekommen sei. Die Ringe erwiesen sich als die von Diesel. Die genauen Todesumstaende wurden nie geklaert.
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