Auto Technik Lexikon - Technik und Treibstoffe
CO2-Bilanz Pflanzenöl
CO2-Bilanz
Die CO2-Bilanz soll ein Mass für die nachhaltige, oekologisch-langfristige Betrachtung der Menge des Treibhausgases Kohlendioxid CO2 bieten:
Fast alles Leben auf unserer Erde bezieht seine Energie aus zwei Prozessen: Entweder der Fotosynthese (aus CO2 + Wasser werden Kohlenhydrate + Sauerstoff gebildet) oder der Veratmung (z.B. Kohlenhydrate werden mit Sauerstoff umgesetzt - verbrannt - zu CO2 + Wasser).
Seit der Entstehung des Lebens hat sich auf der Erde inzwischen ein Gleichgewicht mit einer konstanten CO2-Konzentration in der Atmosphaere gebildet.
Reduziert man nun die CO2-Verbraucher (Abholzen der Regenwaelder), bzw. setzt man "altes", gebundenes = fossiles CO2 (aus z.B. Erdöl, Erdgas oder Kohle) frei, steigt der Kohlendioxidgehalt der Luft (was zum Treibhauseffekt führt), d.h. hier ist die CO2-Bilanz nicht ausgeglichen. Das waere sie genau dann, wenn z.B. bei der Verbrennung von Holz genausoviel CO2 abgegeben wird, wie gleichzeitig beim Wachsen von Baeumen wieder gebunden wird.
CO2-Bilanzen sind nicht leicht aufzustellen, da diverse Nebenfaktoren (in unserem Beispiel: Das Holz muss auch wieder unter Energieaufwendung transportiert werden, auch der Ofen braucht zu seiner Herstellung Energie und selbst das Bier welches der Holzfaeller "braucht" wurde unter CO2-Freisetzung hergestellt), doch macht es in jedem Fall Sinn, auch grobe Abschaetzungen vorzunehmen.
Nachwachsende Rohstoffe werden seit laengerem als Alternative zu fossilen Brenn- und Kraftstoffen diskutiert. Dabei werden ökologische Vorteile gegenüber den fossilen Energietraegern genannt, insbesondere die Möglichkeiten der CO2-Minderung und der Ressourcenschonung. Auch oekonomische Gruende, vor allem die Arbeitsplatzsicherung in der Landwirtschaft, spielen in der Diskussion um einen verstaerkten Anbau eine grosse Rolle.
Zwar entsteht bei der Verbrennung des "Biodiesels" nur so viel klimaschaedliches Kohlendioxid (CO2) wie die Rapspflanzen beim Wachstum der Atmosphaere entziehen. Doch auch durch den Anbau von Raps und die Verarbeitung zum motorentauglichen RME entstehen CO2 oder CO2-aequivalente Emissionen. Bezogen auf die gesamte Energiekette liegt der spezifische CO2-Vorteil von RME gegenüber Dieselkraftstoff - je nach energetischer Nutzung der Nebenprodukte - zwar bei 30 bis 80 Prozent pro Kilogramm Treibstoff. Da jedoch selbst bei vollstaendiger Ausschoepfung der von der Europaeischen Union eingeraeumten Anbauquoten lediglich weniger als ein halbes Prozent des Dieselbedarfs in Deutschland mit RME gedeckt werden könnte, ist die moegliche Einsparung von CO2 sehr gering.
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