Auto Technik Lexikon - Technik und Treibstoffe
Cetanzahl
Die Cetanzahl beschreibt die Zündwilligkeit von Dieselkraftstoff. Je mehr kettenfoermig aufgebaute Kohlenwasserstoffe vorhanden sind, desto leichter entzuendet sich der Kraftstoff von selbst.
Die Cetanzahl eines Kraftstoffs gibt an, dass sich dieser genauso verhält wie ein Gemisch von Cetan und Alpha-Methylnaphtalin mit dem angegebenen Volumenanteil Cetan. Ein Gemisch mit 30 % Cetan hat z.B. die Cetanzahl 30.
Die Bestimmung der Cetanzahl erfolgt in Deutschland gemäss der DIN-51773. Dazu wird ein spezieller Motor, der BASF-Motor verwendet. Vereinfacht gesagt, wird die Zündwilligkeit durch Veraenderung der Ansaugluftmenge bei gleichbleibendem Zündverzug bestimmt. Der Zündverzug ist dabei die Zeit zwischen dem Einspritzen und der Selbstentzuendung des Kraftstoffes. Als Kontrollkraftstoffe kommen Dieselkraftstoffe bekannter Cetanzahl zum Einsatz. Deren Cetanzahl wiederum ist über Vergleichsmessungen mit anderen Motoren vorher ermittelt worden. Der Kontrollkraftstoff wird nur eingesetzt zur Überpruefung des motorischen Zustands des Pruefmotors.
Der Prüfmotor besitzt folgende Besonderheiten zur Bestimmung der Cetanzahl:
- Verstelleinrichtung für Kraftstoffeinspritzbeginn und Menge
- Anzeigeeinrichtung zur Bestimmung des Einspritzbeginns
- Einrichtung zur Bestimmung der angesaugten Luftmenge bei konstanter Drehzahl. Durch Drosselung der Luftmenge wird der Verdichtungsenddruck veraendert
- Messeinrichtung für Kraftstoffmenge
- Messeinrichtung für den Zündverzug
Nach kompletter Durchführung bekommt der Kraftstoff eine Bezeichnung:
• DIN51773-CZ-50,3 BASF wobei die Zahl 50,3 in diesem Beispiel die Cetanzahl darstellt.
Alte Dieselmotoren können mit Cetanzahlen ab 40 betrieben werden. Heutige moderne, schnelllaufende Dieselmotoren benoetigen jedoch Cetanzahlen ab 50.
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