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Auto Technik Lexikon - Technik und Treibstoffe

Autoreifen

Auto Lexikon

Autoreifen

Siehe auch: Reifen

Autoreifen (schweiz. Pneu) dienen der Bereifung eines Autos und werden in Sommerreifen, Winterreifen und Ganzjahresreifen (Allwetterreifen) unterschieden. Ab einer Aussentemperatur von weniger als 7 °C werden Winterreifen empfohlen, weil die Gummimischung des Laufstreifens bei Sommerreifen für hohe Temperaturen ausgelegt ist und unter 7 °C verhaertet. Damit ist die Kraftuebertragung eingeschraenkt, Bremswege werden laenger.

Reifendimension

Ein Autoreifen wird durch folgende Angaben bestimmt:

• Reifenbreite
• Verhältnis von Hoehe zu Breite in Prozent
• Bauweise (Diagonal oder Radialreifen)
• Felgendurchmesser
• Tragfaehigkeitsindex
• Geschwindigkeitsindex

Alle Daten sind auf dem Autoreifen seitlich ersichtlich.

So bedeutet die Aufschrift 185/65 R 15 85 H folgendes:

  • 185 bedeutet: Die Laufflaeche des Autoreifens ist 185 mm breit
  • 65 gibt das prozentuale Verhältnis von Reifenbreite zu Reifenquerschnitt an; in unserem Beispiel sind das 120 mm.
  • R gibt die radiale Bauweise des Reifens an.
  • 15 gibt den Felgendurchmesser in Zoll an.
  • 85 ist der Tragfaehigkeitsindex, in diesem Beispiel 515 kg.
  • H ist der Geschwindigkeitsindex und gibt die max. erlaubte Geschwindigkeit an. Hier 210 km/h.

Diese Angaben müssen in Deutschland mit den Daten in den Kfz-Papieren uebereinstimmen. Wichtig ist vor allem der Geschwindigkeits- oder Speed-Index, die Liste reicht von A bis W. Hier die meist gebraeuchlichen (mit der zulaessigen Maximalgeschwindigkeit des Reifens): Q = 160 km/h, T = 190 km/h, H = 210 km/h, V = 240 km/h, W = 270 km/h, Y = 300 km/h. Das Kuerzel ZR gilt generell für Reifen über 240 km/h und ist oft noch mit einem Zusatz versehen. Beispiel: 225/45 ZR 17 Y.

Des Weiteren findet man am Ende des Schriftzuges bei Winterreifen M&S (was für Matsch & Schnee steht); bei Spikereifen ist noch ein E hinter dem S zu finden.

Bauarten

•Radialreifen oder Guertelreifen

Diagonalreifen (sind nur noch im landwirtschaftlichen Bereich, bei Oldtimern und bei älteren Motorraedern üblich)

Reifenaufbau

Laufstreifen: Dieser stellt die Verbindung zur Fahrbahn her. Der Laufstreifen enthaelt das Profildesign (Profilbloecke und -rillen) sowie Lamellen, die je nach Sommer- oder Winterreifen verschieden ausgebaut sind.

Seitenwand: Diese stellt den aeusseren Schutz der Karkasse dar

Karkasse: Sie stellt das tragende Geruest eines Reifens dar. Sie besteht aus Gewebeschichten, die in Gummi eingebettet sind. Das Gewebe besteht aus Kunstfasern, Kunstseide (Rayon) und in Radialreifen auch aus Stahlcorden.

Wulst: Er sorgt für die feste Verbindung zwischen Reifen und Felge und besteht aus Stahldraehten sowie aus der Wulstzehe und Wulstferse

Innenschicht: Diese aus einer besonderen Gummimischung hergestellte Schicht sorgt dafuer, dass die Luft nicht nach aussen diffundiert

Herstellung

Zuerst wird die Karkasse aus Drahtgeflecht und Gummi erstellt wegen der Stabilitaet. Dann kommt diese Karkasse in eine Form. Durch Duesen wird ein Gemisch aus Kautschuk, Zusaetze und Russ (schwarze Farbe) in die Form gespritzt und der Reifen mit hoher Hitze regelrecht fertig gebacken (vulkanisiert). Das Profil (Sommer oder Winter) ist in der Form vorgegeben.

Laufrichtung

Bei Reifen mit laufrichtungsgebundenem Profil gibt es auf der Seitenwand meist einen Pfeil oder einen Hinweis, der die vorgeschriebene Drehrichtung angibt.

Kraftstoffverbrauch

Die Fahrzeughersteller schreiben für jeden Fahrzeugtyp genau den Reifendruck vor. Er beeinflusst das gesamte Fahrverhalten und damit die Fahrsicherheit sowie den Treibstoffverbrauch und die Reifenlebensdauer. Er ist meist unterschiedlich, je nach Belastung für das leere oder voll beladene Fahrzeug. Diese Info sind im Handbuch oder meist auf einem Aufkleber in der Tuer oder im Tankdeckel ersichtlich. Bei der Druckueberpruefung - nur bei kalten Reifen - soll man auch den Druck des Reserverades nicht vergessen. Durch Erhöhung des Luftdruckes von z. Bs. 0,5 bar über den angegebenen Wert des Herstellers erreicht man einen niedrigeren Rollwiderstand, der sich in niedrigerem Kraftstoffverbrauch zeigt, eine etwas straffere/haerte Federung des Reifens, praktisch keinen Mehrverschleiss des Reifens, kein Sicherheitsrisiko, und mehr Reserve-Zeit bis zur naechsten Reifenluftdruckkontrolle. Bei allen Weltrekordfahrten für den niedrigsten Treibstoffverbrauch bzw die laengsten erreichten Wegstrecken mit einer Tankfuellung wird seit Jahrzehnten immer mit einem um ca 0,5 bis 1,5 bar erhoehtem Luftdruck gefahren. Der Mehrverbrauch in Deutschland durch zu niedrigen Luftdruck, welcher ein akutes Sicherheitsrisiko darstellt, je niedriger er ist, beträgt ca 1 Mrd E pro Jahr.

Lebensdauer

Die Lebensdauer eines Reifens ist nicht unbegrenzt. Auch beim Stillstand zeigt der Reifen Alterserscheinungen und Versproedung des Gummis. Seit einigen Jahren ist auf der Seitenwand auch die so genannte Dot-Nummer einvulkanisiert. Die drei - bzw. vierstellige Zahl zeigt die Produktionswoche, sowie das Produktionsjahr an. Bei Reifen ab dem Jahr 2000 ist die Bezichnung immer vierstellig, beispielsweise 2203 = 22. Produktionswoche (Kalenderwoche) des Jahres 2003.

Runderneuerte Reifen

Die Alternative zu einem neuen Reifen ist ein runderneuerter Pneu. Dazu wird bei zwischen 3 und 5 Jahre alten Karkassen die Laufflaeche abgeschaelt und die Laufflaeche neu gebacken. Diese Methode ist oekologisch sinnvoll und bis zu einem Drittel billiger als ein Neureifen.

Vorschriften

Die Reifenprofiltiefe muss im mittleren Bereich der Laufflaeche (Hauptprofil) laut § 36 Absatz 2 Satz 4 StVZO mindestens 1,6 mm betragen, sonst ist der Reifen auszuwechseln. Um das leichter sichtbar zu machen, sind so genannte TWI-Indikatoren vorhanden, kleine Hoecker in mehreren Profilrillen, die eine Restprofiltiefe von 1,6 mm anzeigen. Wird man mit einem PKW mit einer Bereifung unter 1,6 mm von der Polizei kontrolliert, ist ein Bussgeld faellig, es können jedoch auch die Kfz-Kennzeichen wegen Gefaehrdung abgenommen werden. Bei Verkehrsunfaellen bei denen eine Schuld durch Verwendung abgefahrener Reifen oder im Winter bei Verwendung von Sommerreifen festgestellt wird, kann die Haftpflichtversicherung des Unfallgegners eine Entschaedigung versagen. Die eigene Fahrzeugversicherung kann in der Vollkaskoversicherung eine Leistung ablehnen und sich hinsichtlich des Haftpflichtschadens des Unfallgegners beim Fahrzeughalter bis zu einer Hoechstsumme schadlos halten.

Eine besondere Form der Reifen-Abnutzung stellt die Saegezahnbildung dar.

Hersteller

In der Bundesrepublik Deutschland sind etwa 100 Reifenmarken und Brands registriert. Darunter

  • Barum
  • Bridgestone
  • Continental
  • Dunlop
  • Firestone
  • Fulda Reifen
  • Goodyear
  • Hankook
  • Kleber
  • Maloya
  • Michelin
  • Nokian
  • Pirelli
  • Sava
  • Semperit
  • Toyo
  • Uniroyal
  • Vredestein
  • Yokohama Tires

 

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