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Marktnische für SVO


SVO stellt heute nur eine kleine Nische auf dem Kraftstoffmarkt dar. Bei der Mehrheit der SVO-betriebenen Fahrzeuge handelt es sich um umgeruestete Standardfahrzeuge, jedoch sind Umruestbausaetze für viele gaengige Motormodelle erhältlich. Die meisten heute auf dem Markt erhältlichen Dieselmotoren koennten auf SVO-Betrieb umgestellt werden, einschliesslich moderner TDI-Ausführungen und Spezialmotoren für den Gebrauch in Fahrzeugen mit einem Treibstoffverbrauch von 3 Liter/100 km. Einer der Hauptanbieter für Umruestbausaetze hat auch einen speziell auf SVO-Betrieb zugeschnittenen Motor entwickelt. Ausserdem wird von einem Traktorhersteller als Teil eines Markteinfuehrungsprogramms ein Traktor angeboten, der speziell für den SVO-Betrieb angepasst wurde. Daher muss man die Technik als verfügbar und marktreif betrachten, auch wenn bisher noch keine serienmaessige Herstellung stattfindet.

Wenn saemtliche Agrarflaechen der EU-15 alle sechs Jahre für den Anbau von Raps genutzt wuerden, koennten mit dem erzeugten SVO 9 % des gesamten Energieverbrauchs für Verkehrszwecke gedeckt werden. Demnach wuerde SVO selbst bei diesem aeusserst optimistischen Szenario nur einen bescheidenen Anteil des Energiebedarfs decken

Wenn saemtliche Agrarflaechen der EU-15 alle sechs Jahre für den Anbau von Raps genutzt wuerden, koennten mit dem erzeugten SVO 9 % des gesamten Energieverbrauchs für Verkehrszwecke gedeckt werden. Das heisst, selbst bei diesem aeusserst optimistischen Szenario wuerde SVO nur einen bescheidenen Anteil des Energiebedarfs decken. Bei einem realistischeren Szenario, das die konkurrierende Nutzung von Flaechen etc. berücksichtigt, liegt der Marktanteil unter 5 %. Wo liegt also die Nische für SVO, wenn es den Hauptbedarf nicht decken kann?

  • Die geringen Verarbeitungserfordernisse bedeuten, dass SVO lokal erzeugt werden kann, was aus verkehrstechnischer Sicht ein Vorteil ist, jedoch gleichzeitig dazu führen kann, dass man Qualtitaetseinbussen hinnehmen muss, da Kontrollsysteme schwerer umzusetzen sind.
  • Durch die lokale Erzeugung könnte die Nichtzahlung von Steuern, einschliesslich der Mehrwertsteuer, zu einem bedeutenden Problem werden, und stellt somit ein aehnliches Problem dar wie die "Hof-Laeden", auf denen Eier usw. direkt ab Hof verkauft werden. Aus diesem Grunde koennten sich politische Entscheidungstraeger gegen die Einführung von SVO straeuben.
  • Die recht unkomplizierte Produktionstechnik bedeutet moeglicherweise, dass wenig Spielraum für kapitalintensivere Investitionen in diesem Bereich besteht, da es schwerer ist, Mikroinvestitionen zu verwalten und mit ihnen vernuenftige Ertraege zu erzielen. Daher straeuben sich die Industrie und Investoren womoeglich gegen die Einführung von SVO. In diesem Kontext bietet ihnen Biodiesel eine bessere Alternative, da die Verfahrenserfordernisse besser für groessere Investitionen in Umwandlungsfabriken geeignet sind.
  • Wegen des Bedarfs an einer getrennten Vertriebsinfrastruktur straeuben sich Kraftstoffgrosshaendler generell gegen SVO. Es vergroessert nicht den Gesamtmarkt, bringt jedoch zusaetzliche Vertriebskosten mit sich, da separate Tanks, Zapfsäulen etc. benötigt werden.
  • Aufgrund des Umruestbedarfs der Motoren müssen die Autohersteller ein zusätzliches Modell für ihre Motoren auf den Markt bringen, wodurch die durchschnittlichen Kosten (wegen durchschnittlich kleinerer Produktionsserien), nicht jedoch die Gewinne erhöht werden, da sie mit ihren eigenen Dieselfahrzeugen konkurrieren.

Angesichts der vielen strukturellen Hindernisse wird SVO wohl kaum ohne aeussere Hilfe in Fahrt kommen. SVO ist eine interessante Technologie auf der Suche nach einer eigenen Nische. Damit nicht alle Hindernisse auf einmal ueberwunden werden müssen, sollte nach einer Nische gesucht werden, in der einige dieser Hindernisse fehlen. Eine solche Nische sind moeglicherweise Traktoren:

  • Traktoren werden normalerweise nur in der Naehe der SVO-Erzeugungsflaechen benutzt;
  • Traktoren unterliegen im Allgemeinen nicht den selben strengen Umweltvorschriften, da sie vorwiegend abseits von Stadtgebieten benutzt werden. Insofern können sie mit einem Kraftstoff betrieben werden, der vielversprechende Umwelteigenschaften aufweist, selbst wenn diese wissenschaftlich noch nicht hundertprozentig nachgeprueft wurden;
  • Kraftstoff für Traktoren zählt zu den internen Produktionskosten in der Landwirdschaft und ist somit normalerweise mehrwertsteuerfrei;
  • Traktoren stellen einen gut definierten Markt dar, dessen Groesse (2 bis 4 % des Kraftstoffverbrauchs) mit den Ressourcen vergleichbar ist, mit denen man in Zukunft realistisch rechnen kann;
  • Traktoren werden gewoehnlich von einem oertlichen Tank auf dem Bauernhof aufgetankt und sind somit nicht auf eine Grosshandelsvertriebsinfrastruktur angewiesen, bei der SVO nicht auf dem eigenen Hof erzeugt wird.

Eine Anzahl von Faktoren, z.B. der Gebrauch von Lagertanks vor Ort, die kurzen zurueckgelegten Strecken, Steuerklasse usw., machen die Benutzung in der Landwirtschaft zu einer attraktiven potenziellen Nische für SVO

Daher könnte die Umrüstung von Traktoren (und potenziell auch anderer nicht für die Strassenbenutzung ausgelegter Maschinen) auf SVO eine geeignete Nische für diesen Kraftstoff darstellen. Ausserdem wird es immer Idealisten geben. Einige der Bauern, die auf SVO umstellen, wuerden sich bei ihren Privatfahrzeugen wahrscheinlich für eine ähnliche Lösung entscheiden, was auch der heutigen Situation entspricht, insofern als einige ihre Autos mit Diesel aus ihrem eigenen Lagertank betanken, obwohl dies aus Sicherheits- oder Steuergruenden nicht immer legal ist.

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