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Bestimmung der Saeurezahl

Die Bestimmung der Saeurezahl wurde nach DIN 53402 durchgefuehrt. Die Saeurezahl
gibt Aufschluss darüber, wie viele freie Protonen in dem zu pruefenden Öl vorhanden
sind. Sie ist also ein Mass für die Aggressivitaet der Pflanzenkraftstoffe gegenüber
ihrer Umgebung. Der Begriff Saeurezahl nach DIN 53402 gibt diejenige Menge
Kaliumhydroxid in mg an, die unter festgelegten Bedingungen erforderlich ist, um 1g
der zu untersuchenden Probe zu neutralisieren. Im Gegensatz zur Neutralisationszahl
nach DIN 51558 können mit der Saeurezahl nur saure und keine alkalischen
Bestandteile nachgewiesen werden. Im Versuchsaufbau, sowie bei den verwendeten
Pruefchemikalien bestehen zwischen der Saeurezahl und der Neutralisationszahl
starke Parallelen. Aus diesen Grund sind die Ergebnisse der beiden Pruefverfahren
im sauren Bereich vergleichbar.

Versuchsaufbau nach DIN 53402

Für den Versuch mussten zuerst Reagenzien hergestellt werden. Als erstes wurde
0,1 mol/L Kaliumhydroxid (KOH) Lösung hergestellt. Dabei wurde das frische
unverwitterte KOH auf 1 Liter mit dem Loesungsmittel n-Propanol aufgefuellt. Die
Proben wurden in Erlenmeyerkolben 300 gefuellt, die auf einer genullten
Analysenwaage standen. Es wurden hierbei ca. 10 g der Probe eingefuellt, da durch
einen Vorversuch keine höheren Saeurezahlen als 10 erwartet wurden. Die genaue
Masse der Einwaage wurde notiert. Als nächstes wurden die abgewogenen
Kraftstoffe in 50 ml n-Propanol geloest. Beim Kraftstoff „Imbissbuden-Fett“ wurde,
aufgrund der schlechten Loeslichkeit des Fettes in n-Propanol, das staerkere
Loesungsmittel Xylol verwendet. Danach wurden 8 Tropfen des farblosen Indikators
in die Probenloesung dazu gegeben. Als nächstes wurde, unter staendigem Ruehren,
die 0,1 mol/L KOH-Lösung in die Proben-Lösung mit dem Indikator getropft. Wenn
der Indikator einen staendigen Farbumschlag in Richtung rot hatte, wurde das
Hineintropfen der Lauge beendet und die hineingetropfte Menge abgelesen. Diese
wurde auf 0,1 ml genau abgelesen und notiert. Dieses Verfahren wurde mit jedem
Kraftstoff durchgefuehrt. Am Ende der Versuchsreihe wurde ein Blinddurchgang ohne
Probe, also mit purem Loesungsmittel gemacht. Da die Durchführung der Versuche
problemlos mit allen Kraftstoffen verlief, konnte auf eine potentiometrische
Bestimmung (Anlegen einer Spannung in der Lösung) der Saeurezahl verzichtet
werden. Da weiterhin in den Pflanzenkraftstoffen keine Anhydriden vorhanden sind,
konnte ebenfalls auf die Bestimmung der Gesamtsaeurezahl verzichtet werden, da
bei diesen Stoffen eine Bestimmung der partiellen Saeurezahl ohne Anhydriden
ausreichend ist.
Die Auswertung erfolgte nach dem in der DIN 53402 beschriebenen Verfahren. Es
wurde dazu folgende Formel verwendet:

Ergebnisse
Die Ergebnisse wurden im folgendem Diagramm zusammen gefasst. Das
Messergebnis der Saeurezahl für den Rindertalg wurde aus einer frueheren
Diplomarbeit entnommen.

Ergebnisse:

  • Die Saeurezahlen der Pflanzenkraftstoffe lagen, bis auf die Ausnahme Soja-Öl, bei
    4 mg KOH/g.
  • Soja-Öl lag um 50% höher, bei 6 mg KOH/g.
  • Der Rindertalg, der durch seine hohe Saeurezahl die Pumpenkolben der
    Einspritzpumpe des stationaeren Pruefmotors zerstoerte [5], hatte im Vergleich eine
    bis zu 600% höhere Saeurezahl.
  • Das Risiko, dass eine Zerstoerung durch Korrosion mit den verwendeten
    Pflanzenkraftstoffe auftritt, kann nicht ausgeschlossen werden. Dieses Risiko wird
    aber als sehr gering bewertet. Bis jetzt ist bei den umgebauten Fahrzeugen kein
    Fall von Schäden durch Korrosion bekannt. Der Dieselkraftstoff besitzt nur
    innerhalb des Messfehlers eine Saeurezahl. Die Normvorschlag für Rapsöl vom
    LTV-Arbeitskreis Dezentrale Pflanzenoelgewinnung Weihenstephan vom 22.8.96
    schreibt eine Obergrenze der Neutralisationszahl von 1,5 mg KOH/g vor. Diese
    wurde von allen Alternativkraftstoffen durchbrochen. Abschliessend ist zu sagen,
    dass bei den Saeurezahlen der in dieser Arbeit untersuchten Pflanzenkraftstoffe
    keine Verwendung von saeurezahlsenkenden Additiven erforderlich ist.

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