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Steuerbegünstigung Biokraft- und Bioheizstoffe

ETBE (Ethyl-Tertiaer-Butyl-Ether)

Dem Ottokraftstoff können nach der DIN EN 228 bis zu 15 Vol.-Prozent ETBE beigemischt werden. ETBE ist ein Ether, der aus einem Anteil von 45,1 Prozent Ethanol (Reinheit über 99 Prozent) und 54,9 Prozent fossilem Isobuten erzeugt wird. ETBE weist keine Dampfdruckanomalie auf und ist auch wenig loeslich in Wasser. Es ist zu erwarten, dass ETBE fossilen MTBE (Methyl-Tertiaer-Butyl- Ether) zukuenftig ersetzen wird. Sowohl ETBE als auch MTBE dienen als Oktanzahlverbesserer im Ottokraftstoff.
Derzeit werden in Deutschland MTBE-Produktionsanlagen auf die ETBE-Produktion umgerüstet.
Durch die Substitution des derzeit im Ottokraftstoff verwendeten MTBE durch ETBE wuerden theoretisch 220 000 t/a (rd. 280 Mio. Liter) Ethanol benötigt werden. Da ETBE innerhalb der DIN, s. o., in weitaus groesserem Umfang als nur zur MTBE-Substitution beigemischt werden kann, ist dies aber keinesfalls die Obergrenze eines moeglichen ETBE-Einsatzes.
Im Jahr 2004 haben zwei Bioethanolanlagen (Brennereien) den Probebetrieb – bislang ausschliesslich gerichtet auf die Verwendung von Bioethanol zur ETBE-Produktion– aufgenommen. Eine weitere Anlage ist im Bau.
Sollten die genannten Anlagen planmaessig errichtet und betrieben werden, könnte Deutschland Ende 2005 über eine Bioethanol-Kapazitaet von rd. 500 000 t/a (rd. 630 Mio. Liter) verfuegen. Im Jahr 2004 wurden insgesamt lediglich ca. 65 000 t (rd. 82 Mio. Liter) Bioethanol (hauptsaechlich zur ETBEProduktion) verwendet.

Zusammenfassung zur Marktsituation

Im Jahr 2004 war Biodiesel, hergestellt aus Raps, der wichtigste Biokraftstoff in Deutschland. Der Einsatz erfolgteueberwiegend als Reinkraftstoff. Aber auch Beimischungen zu herkoemmlichem (fossilem) Dieselkraftstoff haben an Bedeutung gewonnen und werden in den naechsten Jahren weiter zunehmen.
Ethanol als Biokraftstoff wurde bisher in Form von ETBE-Zusatz zum Ottokraftstoff (Ethanolgehalt:
45,1 Prozent) eingesetzt. In reiner Form wird Ethanol voraussichtlich ab Ende 2005 dem Ottokraftstoff beigemischt werden, ohne jedoch flaechendeckend angeboten werden zu können.

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