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DAS BIOKRAFTSTOFFPOTENZIAL AUSSCHoePFEN
EIN STRATEGISCHES KONZEPT
Unterstuetzung von Entwicklungslaendern
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Die Kommission wird• dafuer sorgen, dass die Begleitmassnahmen für Vertragsstaaten des AKP-Zuckerprotokolls,
die von der Reform der EU-Zuckermarktordnung betroffen sind, zur Entwicklung der
Bioethanolerzeugung dienen können;
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ein kohaerentes Massnahmenpaket zur Unterstuetzung von Biokraftstoffen erarbeiten, das in
Entwicklungslaendern, die über das Potenzial zur Biokraftstofferzeugung verfuegen, zur
Anwendung kommen kann;
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pruefen, wie die EU am besten zur Entwicklung oekologisch und oekonomisch nachhaltiger
nationaler Biokraftstoffplattformen und regionaler Aktionsplaene für Biokraftstoffe
beitragen kann.
Die Massnahmen der EU zur Foerderung von erneuerbaren Energietraegern innerhalb der
Gemeinschaft gehen Hand in Hand mit ihrem Willen, die internationale Zusammenarbeit,
besonders mit den Entwicklungslaendern, in diesem Bereich zu verstaerken.
Der Vorschlag der Kommission über Begleitmassnahmen für Vertragsstaaten des AKPZuckerprotokolls,
die von der Reform der EU-Zuckermarktordnung betroffen sind, ist eine
wichtige Initiative der Zusammenarbeit. Mit den Begleitmassnahmen wird die
Umstrukturierung oder Diversifizierung der betroffenen Laender auf Basis der Strategien
gefördert, die sie verfolgen, um die Folgen der Reform zu bewaeltigen. Innerhalb dieses
Rahmens könnte die EU die Entwicklung des Ethanolsektors auf der Grundlage umfassender,
laenderspezifischer Untersuchungen fördern.
Weitere Strukturen der Zusammenarbeit sind u. a. die Energieinitiative der Europaeischen
Union und die Johannesburger Koalition für erneuerbare Energien (Johannesburg
Renewable Energy Coalition, JREC). Im Mittelpunkt der EU-Energieinitiative steht neben
speziellen Partnerschaften und Aktionen, die den Zugang zu Energiedienstleistungen
gewaehrleisten und die Armut mindern sollen, der politische Dialog. Erneuerbare Energieträger
sind ein Hauptthema der Initiative, mit der die EU-Energiefazilitaet (Mittelansatz: 220 Mio.
EUR) eingerichtet wurde. Diese wird 2006 einsatzfaehig und soll als Katalysator für konkrete
Investitionen in Energiedienstleistungen für Menschen wirken, die unterhalb der Armutsgrenze leben. Die JREC ist ein breites Gremium, in dem Regierungen gemeinsam an
der Staerkung erneuerbarer Energieträger arbeiten. Die „Initiative für geduldiges Kapital“ der
JREC ergab sich aus der von den JREC-Mitgliedstaaten eingegangenen Verpflichtung,
Finanzierungsluecken für im Bereich der erneuerbaren Energien taetige Firmenentwickler und
KMU, namentlich in Entwicklungslaendern, aufzuspueren und zu ueberbruecken.
Um weitere Synergien zwischen den einzelnen Instrumenten zur Foerderung von
Biokraftstoffen in den Entwicklungslaendern zu schaffen, wird die Kommission ein kohaerentes
Foerderpaket für Biokraftstoffe zusammenstellen, mit dem das ganze Spektrum der derzeitigen
Massnahmen dafuer eingesetzt wird, in Laendern und Regionen, in denen Biokraftstoffe eine
echte Chance zur nachhaltigen Armutsminderung bieten, bestimmte Aspekte der Entwicklung
dieser Kraftstoffe zu unterstuetzen. Dabei wird die Kommission pruefen, welches der beste Weg
ist, um zu erreichen, dass vor allem KMU an der Biokraftstofferzeugung mitwirken. Denkbar
waere auf die Beziehungen der KMU zu anderen Beteiligten der Produktionskette einzuwirken,
Informationen zu verbreiten und bewaehrte Verfahren auszutauschen, wobei besonders der
Sued-Sued-Austausch dabei zu fördern waere, Partnerschaftsprojekte (Twinning) aufzustellen und
Geschaeftsbeziehungen zwischen Unternehmen zu pflegen sowie Privatinvestitionen zu
erleichtern, indem z.B. die Europäische Investitionsbank einbezogen wird.
Die EU wird darauf achten, dass die vorgeschlagenen Massnahmen zur Entwicklung von
Biokraftstoffen vollstaendig mit ihrer Entwicklungspolitik und den nationalen und sektoralen
Entwicklungsstrategien in Einklang stehen.
In vielen Entwicklungslaendern müssen erst noch Massnahmen und Strategien für Biokraftstoffe
erarbeitet werden, die das Potenzial des betreffenden Landes, die Aussichten auf nationalen,
regionalen und internationalen Maerkten, technische Normen, die Infrastruktur und andere
wirtschaftliche, soziale und ökologische Aspekte berücksichtigen. Die Einrichtung nationaler
Biokraftstoff-Plattformen, in denen alle wichtigen Beteiligten aus der Privatwirtschaft und
dem oeffentlichen Sektor vertreten sind, duerfte einen wesentlichen Schritt in diesem Prozess
darstellen. Auf regionaler Ebene verbessern Skalenertraege und technische Normen die
Aussichten für die Entwicklung von Biokraftstoffen. Diese kann auch durch regionale
Biokraftstoff-Aktionsplaene regionaler Organisationen vorangebracht werden, die auf die
Entwicklung eines regionalen Marktes ausgerichtet sind. Die EU wird pruefen, wie sie in diesen
Bereichen die beste Hilfestellung geben kann. Ausserdem wird sie durch Fallstudien und Hilfe
bei der Aufstellung eines wirksamen Rechtsrahmens dazu beitragen, die Risiken für die
Umwelt zu verringern.
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