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DAS BIOKRAFTSTOFFPOTENZIAL AUSSCHoePFEN
EIN STRATEGISCHES KONZEPT
Foerderung von Forschung und Entwicklung
Die Kommission wird
• auch mit dem 7. Rahmenprogramm die Entwicklung von Biokraftstoffen unterstuetzen und
die Wettbewerbsfaehigkeit der Biokraftstoffindustrie staerken;
• Forschungsarbeiten im Hinblick auf das „Bio-Raffinerie“-Konzept zur optimalen Nutzung
aller Pflanzenteile und auf Biokraftstoffe der zweiten Generation Vorrang geben.
• auch weiterhin für die Einrichtung einer branchengefuehrten „Biokraftstoff-
Technologieplattform" eintreten und andere einschlaegige Technologieplattformen
mobilisieren;
• diese Technologieplattformen bei ihrer Umsetzung der strategischen Forschungsagenden
unterstuetzen. Durch Forschung und technologische Entwicklung auf dem Gebiet der Biokraftstoffe duerften
die Kosten bis 2010 um durchschnittlich 30 % zurueckgehen. Von der Gemeinschaft finanzierte
Forschungsarbeiten haben bereits wesentlich zur Entwicklung und zum Wachstum der
Biokraftstoff-Industrie in der EU beigetragen. So zeigte das 1992 eingeleitete Eurobiodiesel-
Projekt, dass es technisch und wirtschaftlich möglich ist, Biodiesel zu erzeugen und zu
verwenden, ohne dass an Traktoren, Bussen oder Kfz wesentliche technische Probleme
auftreten. Die vor kurzem eingeleiteten integrierten Projekte RENEW und NILE sind wichtige
Massnahmen zur Entwicklung der Biokraftstoffe der zweiten Generation und zielen auf eine
Produktion im Pilotmassstab ab.
Ziel der branchengefuehrten europaeischen Biokraftstoff-Technologieplattform ist es, eine
gemeinsame europaeische Vorstellung und Strategie für die Erzeugung und Verwendung von
Biokraftstoffen, vor allem im Verkehrssektor, anzubieten und zu verwirklichen. In ihr sind die
im Bereich der Biokraftstoffe wichtigen europaeischen Akteure, u. a. aus dem Land- und
Forstwirtschaftssektor, der Biokraftstoffindustrie, Mineralölgesellschaften und
Tankstellennetzen, Automobilherstellern und Forschungsinstituten vertreten. Andere
Technologieplattformen, wie „Pflanzen für die Zukunft“, „Holzerzeugnisse“ und „Nachhaltige
Chemie“, werden ebenfalls die Wissensbasis für die Biokraftstofferzeugung erweitern.
Europaweite Aktionen auf dem Gebiet der Biomasse (ERA-NET) werden durch die
Koordinierung einzelner Programme und die gemeinsame Taetigkeiten auf nationaler und
regionaler Ebene die Kosteneffizienz der für FtE aufgewendeten Mittel weiter steigern.
Im Vorschlag für das 7. Forschungs-Rahmenprogramm (–2013) wird der Forschung auf
dem Gebiet der Biokraftstoffe Vorrang eingeraeumt, um die Wettbewerbsfaehigkeit der
europaeischen Biokraftstoff-Industrie weiter zu staerken. Die Forschungsarbeiten im Rahmen
des spezifischen Programms „Zusammenarbeit“ werden sich hauptsaechlich auf zwei
Themen konzentrieren: 1) „Energie“ – Senkung der Kraftstoffkosten durch Verbesserung der
konventionellen Technologie und die Entwicklung der Biokraftstoffe der zweiten Generation
(z.B. Fischer-Tropsch-Biodiesel, Ethanol aus Lignozellulose, Biodimethylether) – und
2) „Nahrungsmittel, Landwirtschaft und Biotechnologie“ – Anwendung von
Biowissenschaften und Biotechnologie zur Verbesserung der Produktionssysteme im Bereich
Biomasse. Bei beiden Themen steht das Konzept der Bioraffinerien, das darauf abzielt,
Biomasse vollstaendig zu nutzen und die Kosteneffizienz der Endprodukte zu maximieren, im
Mittelpunkt.
Weitere wichtige Taetigkeiten sind u. a. die Unterstuetzung der Markteinfuehrung und die
Verbreitung bewaehrter Biokraftstoff-Technologien über das Programm „Intelligente Energie
für Europa“ (Teil des Rahmenprogramms für Wettbewerbsfaehigkeit und Innovation), der
Aufbau von Kapazitaeten für Expansion und Demonstration sowie internationale
Zusammenarbeit mit Industrie- und Entwicklungslaendern, um die gegenseitige Bereicherung
und den Technologietransfer zu steigern.
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