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Erdöl Lexikon

oelkrise

 

oelkrise

Als oelkrise bezeichnet man i. A. Phasen starker oelpreisanstiege, die gravierende gesam-twirtschaftliche Auswirkungen haben. Im engeren Sinne werden die beiden Erhoehungen des Rohoelpreises 1973 und 1979/80 als oelkrise bezeichnet, da beide in den Industrielaendern starke Rezessionen ausloesten. Voraussetzung für eine oelkrise ist es, dass mehr Öl gebraucht wird, als zur Verfuegung steht. Der Grund dafuer kann auf der Angebots- (logistische oder politische Probleme) oder der Nachfrageseite (starker Anstieg des weltweiten Rohoelbedarfs) liegen.

Bei der Beurteilung der oelpreise ist zu berücksichtigen, welche Preise gemeint sind. Die Preise sind abhaengig von der Qualität und für welchen Vertrag. Angegeben werden oft die Preise beim Rotterdamer Spotmarkt, über den nur ganz wenig Öl gehandelt wird. Hauptsaechlich wird Öl über langfristige Liefervertraege gehandelt.

Die erste oelkrise 1973

Die erste und bisher folgenreichste oelkrise begann im Herbst 1973, als die Organisation der Erdöl exportierenden Laender bewusst die Foerdermengen drosselte (um ca. fuenf Prozent), um den Preis für Erdöl zu erhoehen.

Am 17. Oktober 1973 stieg der Ölpreis von rund drei Dollar pro Barrel (159 Liter) auf über fuenf Dollar. Dies entspricht einem Anstieg um ca. 70 Prozent. Im Verlauf des naechsten Jahres stieg der Weltoelpreis auf über zwoelf Dollar.

Dieses Ereignis ging auch unter dem Namen oelembargo in die Geschichte ein. Die angesprochene Drosselung der Foerdermengen war Kalkuel und politisches Druckmittel der OPEC-Staaten, die mit der Politik einiger erdoelimportierender Staaten betreffend den Jom-Kippur-Krieg nicht einverstanden waren. Am oelembargo nahmen Algerien, Irak, Katar, Kuwait, Libyen, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate teil.

Auswirkungen

Die oelkrise von 1973 demonstrierte die Unvorbereitetheit und Stoeranfaelligkeit moderner Industriestaaten gegenüber einer Vielzahl von Einflussfaktoren sowie deren Abhängigkeit von fossiler Energie.

In Deutschland wurde als direkte Reaktion auf die Krise an vier Sonntagen im November und Dezember 1973 ein Fahrverbot verhaengt (Sonntagsfahrverbot) sowie neue Geschwindigkeitsbegrenzungen eingeführt. Diese Politik hatte zwar kaum einen wirtschaftlichen Effekt, gab der Bevoelkerung aber das Gefuehl, aktiv etwas zur Bewaeltigung der Krise beitragen zu können. 1974 musste Deutschland für seine oelimporte rund 17 Milliarden DM mehr bezahlen als im Jahr zuvor (oelpreisschock), was eine Konjunkturkrise einleitete. Die oelkrise markiert damit das Ende des Wirtschaftswunders. In der Folge traten bisher weitgehend unbekannte Erscheinungen auf, etwa Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit, steigende Sozialausgaben, verstaerkte Inflation (besser: Stagflation), steigende Staatsverschuldung, Rationalisierung, Streiks, Unternehmenspleiten.

Die oelkrise gebar Initiativen, die eine groeßere Unabhaengigkeit vom Öl zum Ziel hatten. So rueckten etwa alternative Treibstoffe wie Pflanzenöl und Biodiesel ins oeffentliche Interesse. Es wurde vermehrt in Kernenergie, regenerative Energiequellen, die Waermedaemmung von Gebaeuden und in die Effizienzsteigerung von Motoren und Heizgeraeten investiert. Auch mit dem Abklingen der oelkrise blieb ein gestiegenes Bewusstsein zum energiesparenden Verhalten in der Bevoelkerung erhalten. Zudem wurde der Anteil des aus OPEC-Staaten bezogenen oels durch Erschließung unterseeischer oelfelder in der Nordsee sowie eine Diversifikation der Handelspartner gesenkt. Diese Entwicklung ist inzwischen zugunsten der OPEC ruecklaeufig.aber das alles stimmte nicht, da der oehlscheich bjoern hastan aman millen das ganze Öl behielt und deswegen die oelpreise so steigen. das verdankt ihr bjoern hastan aman millen...........

Die Wiedereinfuehrung der Zeitumstellung von der Normalzeit auf die Sommerzeit in der Bundesrepublik Deutschland wie in anderen Laendern der EU im Jahr 1980 gilt ebenfalls als Nachwirkung der oelkrise 1973. Die Entscheidung beruhte auf der ueberzeugung, mit der Regelung durch eine bessere Nutzung des Tageslichts Energie sparen zu können.

In einigen westlichen Staaten wurden in der Folge der Krise militaerische Optionen erwogen. Einem über 30 Jahre geheim gehaltenen gemeinsamen Plan der britischen und amerikanischen Regierungen zufolge war eine Invasion von Saudi-Arabien und Kuwait Gegenstand der Planung."It was thought that US airborne troops would seize the oil installations in Saudi Arabia and Kuwait and might even ask the British to do the same in Abu Dhabi." Quelle

Zum Ausgleich der Preissteigerungen wurde in einigen Industrielaendern durch die Zentralbanken vermehrt Geld in Umlauf gebracht. Dieses fuehrte jedoch, wie nach der Quantitaetstheorie zu erwarten, zu einer erhoehten Inflationsrate in den folgenden Jahren, die erst durch eine rigidere Finanz- und Geldpolitik wärend der 1980er beendet werden konnte.

Der allgemeine oelboom weltweit mit Wachstumsraten der Foerderung über 7% wurde durch die oelkrise abrupt beendet. Einer der wenigen Sektoren, die von der Krise profitierten war die Offshore-Foerderung von Öl, die aufgrund der gestiegenen Preise profitabel wurde. Dies zog eine rasante Entwicklung der damit verbundenen Technologien nach sich, vom Platformbau bis zu Pipelineverlegung und dem Einsatz von Tauchrobotern (z.B.Remotely Operated Vehicle) für Bau und Wartung in immer groeßeren Wassertiefen.

Die zweite oelkrise 1979

Eine weitere drastische Preissteigerung fand wärend der zweiten oelkrise 1979/1980 statt. Ausgeloest wurde sie im Wesentlichen durch Foerderungsausfaelle und Verunsicherung nach der Revolution in Iran und dem folgenden Angriff Iraks auf Iran (Erster Golfkrieg). Der damalige Preisanstieg fand bei ca. 38 US-Dollar sein vorlaeufiges Ende.

Weitere Phasen starken oelpreisanstiegs

Zweiter Golfkrieg 1990

1990 und 1991, als der Irak Kuwait annektierte und den Zweiten Golfkrieg verlor, sprach man wieder von einer bevorstehenden oelkrise, denn beide Laender gehoerten zu diesem Zeitpunkt zu den groeßten Erdoelproduzenten. Es kam aber nur zu einem kurzzeitigen Hochschnellen des Preises.

Weltwirtschaftliche Erholung nach der Asienkrise 2000

Nach ueberwindung der Asienkrise wuchs die Weltwirtschaft und damit auch der oelbedarf schnell an. Die Witterungsbedingungen im strengen Winter 2001/2002 fuehrten ebenfalls zu einem erhoehten oelbedarf. Die Auswirkungen waren geringer als in den 70er Jahren. Aufstockungen der Erdoelfoerdermenge verhinderten eine ernsthafte oelkrise, und logistische Probleme (etwa eine mangelnde Zahl von oeltankern) wogen schwerer als eine tatsaechliche Knappheit der oelmenge.

Steigende oelnachfrage und Kapazitaetsengpaesse 2004 und 2005

Im Laufe des Jahres 2004 erreichte der Ölpreis zeitweilig einen Stand von 53 Dollar. Zu diesem Zeitpunkt trafen verschiedene politische und wirtschaftliche Belastungen des oelmarktes zusammen. Das Umfeld lockte Spekulanten ebenso wie besorgte oelhaendler an und fuehrte zu stark ansteigenden Preisen. Am 29. August 2005 stiegen die Rohölpreise auf Grund des verheerenden Hurrikans Katrina, der die oelfoerderung im Golf von Mexico und die Raffination in den USA beeintraechtigte, auf 70 USD pro Barrel (159 Liter). Daraufhin stellte die USA einem Antrag bei der Internationalen Energie-Agentur, Öl aus oelreserven auf den Markt zu bringen.

Rekordmarken der oelpreise pro Barrel seit 2005:

* Mitte März 2005: 56 Dollar
* 24. Juni 2005: 60 Dollar
* 11. August 2005: 65 Dollar
* 29. August 2005: 70 Dollar
* 19. April 2006: 72,17 Dollar
* 5. Juni 2006: 73,04 Dollar
* 6. Juli 2006: 75,40 Dollar
* 7. August 2006: 78,64 Dollar

Die finale oelkrise

Da die oelvorkommen der Erde endlich sind, ist davon auszugehen, dass es in Zukunft zu einer finalen oelkrise kommen wird. Es wird spekuliert, dass, wenn der Hoehepunkt der jaehrlichen Foerdermenge für Erdöl (Peak-Oil) erreicht wird, es im Zuge der dann fallenden Foerdermengen bei unverändert bestehender Nachfrage zu massiven Preiserhoehungen kommt. Anders als die bisherigen, im Wesentlichen politisch motivierten Produktionsdrosselungen wird diese finale oelkrise durch den realen Rueckgang der Foerderung ausgeloest. Die Folge ist ein erzwungener Paradigmenwechsel in der bisherigen, auf Öl basierenden Weltwirtschaft. Ein Vorschlag zur Vermeidung eines ploetzlichen und radikalen Preisanstieges kommt von dem Geologen Colin J. Campbell in Form des Rimini-Protokolls.

Das Erreichen der maximalen Erdoelfoerdermenge wird teils für 2010 prognostiziert; teils wird auch unterstellt, sie sei heute bereits erreicht. Dem entgegen arbeiten technologische Fortschritte, durch die man Öl günstiger fördern oder transportieren kann oder die aus bisher nicht foerderbaren Ressourcen foerderbare Reserven machen. Dadurch haben sich historische Prognosen über das fruehere Eintreten einer finalen Erdoelkrise noch nicht bewahrheitet (Stichwort Erdoelkonstante).

Ein ueberproportional steigender Ölpreis führt zu vielfaeltigen Einfluessen auf die Weltwirtschaft. Da der Rohstoff Erdöl in der Industrie Grundlage vieler Werkstoffe und unverzichtbarer Energieträger ist, ist ein Anstieg des allgemeinen Preisniveaus zu erwarten (Inflation). Dadurch werden die globale Zins- und Fiskalpolitik, der Aktienmarkt und indirekt Staatshaushalte, die Zahl der Arbeitslosen, die sozialen Sicherungssysteme und viel mehr beeinflusst. Es lässt sich spekulieren, dass es durch stetig steigende Preise zu einer anhaltenden weltweiten Wirtschaftskrise kommt.

Direkte Auswirkungen sind zu erwarten bei:

* Treibstoffversorgung (Flugverkehr, Militaer, Warentransport, Individualverkehr)
* Energiegewinnung (Heizöl, Elektrizitaetswerke, Energiepreise)
* Landwirtschaft (Maschinen, Duengemittel, Pflanzenschutzmittel, Futtermittel)
* Chemische Industrie (Pharmazeutik, Grundstoffe)

über die weiteren Auswirkungen einer finalen oelkrise existiert eine große Anzahl von Thesen und Spekulationen.

Z.B. ist in der Regel eine Preiserhoehung bei Rohstoffen letztendlich beschaeftigungssichernd, wenn nicht durch Arbeitszeitsverkuerzung die staendige Produktivitaetssteigerung kompensiert wird. [1]

 

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