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3.2 Nationale Immissionsminderungsziele
Unter den von Kraftfahrzeugen emittierten Schadstoffen, die ein kanzerogenes Risiko bedeuten,
sind die Russpartikel (hier der EC Gehalt
der Partikel), Benzol und Benzo(a)pyren die
wichtigsten. Von besonderer Bedeutung sind die Emissionsminderungsziele bezueglich der mit
Partikelimmissionen und mit Staubimmissionen aus allen Quellen in Verbindung stehenden
Humantoxizitaet und die Unterschreitung eines zusaetzlichen inhalatorischen Krebsrisikos von
1:2.500 (kurzfristig) und 1:5.000 (langfristig) in Ballungsraeumen. Dies erfordert als
Zwischenschritt auf dem Weg zur Minimierung gegenüber dem Stand von 1988 bis 2005 eine
Minderung von über 90 % und bis 2020 eine Minderung über 99 % (Abb. 10) und damit die
Unterschreitung einer Immissionskonzentration für EC aus allen Quellen von 0,8 μg/m 3 . Dieses
nationale Ziel geht damit wesentlich weiter als die im Rahmen der europaeischen LuftqualitaetsRichtlinie
1999/30/EG vorgesehenen PM 10 –Grenzwerte von 40 μg/m 3 ab 2005 und 20 μg/m 3
ab 2010.
3.3 Wirkung von NOxEmissionen
Stickoxide sind sowohl direkt als auch indirekt wirkende Luftverunreinigungen. Stickstoffdioxid (NO 2 ) ist ein Reizgas mit oxidierenden Eigenschaften. Es kann zu einer Zunahme von
Atemwegserkrankungen führen. Da NO2 zusammen mit Kohlenwasserstoffen an der
Ozonbildung beteiligt ist, muss die Emission von Stickoxiden nicht nur wegen ihrer direkten
Wirkung, sondern auch wegen ihres Beitrags zur Ozonbildung vermindert werden.
Stickoxide sind Mitverursacher des Waldsterbens. In versauerten Boeden werden Naehrstoffe
schneller aufgeschlossen und damit ausgewaschen. Es kommt zur Freisetzung toxischer
Kationen (Aluminium), die Wurzeln angreifen. Als Folge werden die Organismen mit
Naehrstoffen fehlversorgt; der Wasserhaushalt wird gestoert. Gleichzeitig werden dem Boden
wichtige Strukturelemente entzogen; die Bodenstruktur degradiert. Die metabolische Aktivitaet
der Bodenorganismen wird herabgesetzt, was Auswirkungen auf die Humusbildung hat. über
diese Wirkmechanismen traegt die Versauerung zum Waldsterben bei. Bei der Versauerung von
Oberflaechengewaessern kommt es zu einer Verringerung des pHWertes.
Davon sind vor allem
Gewaesser mit geringer chemischer Pufferkapazitaet betroffen. Die Folge sind abnehmende
Fischbestaende und eine geminderte Vielfalt anderer Wasserorganismen, da sich nur
saeuretolerante Lebewesen auf diese Bedingungen einstellen können. Für die Beurteilung der
Versauerung wurde ein Bewertungssystem entwickelt, das die Sensibilitaet der Arten gegenüber
pHErniedrigungen
und seiner Begleiterscheinungen widerspiegeln
Ferner tragen Stickoxidemissionen zur ueberernaehrung (Eutrophierung) von Nordund
Ostsee
bei. In Gewaessern resultiert aus dem vermehrten Pflanzenwachstum eine erhöhte
Sauerstoffzehrung. Zusaetzlich entsteht mehr abgestorbene Biomasse, die im Gewaesser absinkt
und zu sauerstoffarmen und freien
Zonen führt, in denen sich Faulschlamm bildet. In der Folge
bricht das oekosystem in seiner bisherigen, mit Selbstreinigungsmechanismen versehenen Form,
zusammen.
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